Fast wichtiger sei jedoch eine langfristige Perspektive. Nach den Erfahrungen der letzten zwölf Monate würden sich viele Unternehmen gut überlegen, ob sie das Risiko einer Schließung des stationären Handels weiter tragen wollen.
Für die vielen kleinen Geschäfte, die lebendige Innenstädte auszeichnen, dürften sich kaum Unternehmerpersönlichkeiten finden, "die mit diesem Damoklesschwert über dem Kopf etwas Neues eröffnen oder ausprobieren". Man brauche einen Rahmen, der wirtschaftlichen Erfolg für den Handel in den Innenstädten wieder erreichbar mache.
Deshalb plädieren sie für eine höhere Mehrwertsteuer für den Online-Handel. Mit einem dritten Steuersatz von 25 Prozent statt 19 Prozent "könnte der Innenstadthandel gegenüber dem aggressiven Wettbewerb global agierender Konzerne mit großer Steuervermeidungskompetenz wieder mithalten". Das würde auch eine bestehende Schieflage ausgleichen. "Ein Teil des Ertrags aus einer solchen Mehrwertsteuererhöhung sollte den Städten und Gemeinden zweckgebunden für Konzepte zum Wiederaufbau der Innenstädte zur Verfügung gestellt werden", schlagen sie vor. Im Städtetag werde derzeit zu Recht über einen Marshall-Plan für die Innenstädte diskutiert.