Experte analysiert Winnetou-Fall

"Das intuitive Bauchgefühl ist nicht auf Krisen trainiert"

13. September 2022
Christina Schulte

Krisen und Shitstorms sind das tägliche Geschäft von Marcus Ewald, geschäftsführender Gesellschafter der auf Krisen spezialisierten Agentur Ewald & Rössing. Im Interview blickt er auf die Winnetou-Entscheidung, die in einen aufgeheizten Kulturkampf gefallen sei - und gibt Tipps, wie Unternehmen Krisen frühzeitig erkennen und welches Verhalten sich oft als sinnvoll erwiesen hat.

Wie erkennt man, dass sich eine Krise anbahnt, die einer ­besonderen Form der Kommunikation bedarf?
Eine Krise entsteht dann, wenn viele Stakeholder gleichzeitig glauben, dass eine Krise entsteht. Das muss nicht immer etwas mit der objektiven Realität zu tun haben. Gleichzeitig ist in jedem Fall dann Kommunika­tion notwendig. Und gerade, wenn es beispielsweise viele Kund:innen, Geschäftspartner:innen oder Mitabeiter:innen gleichzeitig sind, die sofort etwas erfahren müssen, ist es oft überfordernd und die Krise bricht sich Bahn. 

Welche Schritte sind in diesem Fall einzuleiten?
Auch wenn es oft überwältigend scheint: Ruhe bewahren und die Arbeitsweise anpassen. Oft müssen wir dann aus dem Normalmodus in den Krisenmodus wechseln. Wichtig ist dabei, dass der Krisenmodus nicht einfach der Normalmodus in hektisch ist – sondern der Krisenmodus sollte sich an Krisenstabs-Strukturen orientieren und vor allen Dingen in der Lage sein, schnell richtige Entscheidungen herbeizuführen.

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