"Das Blutvergießen muss gestoppt werden. Die Menschen in der Ukraine und unsere Schriftstellerkollegen müssen in dieser schwierigen Zeit unterstützt werden", fordert Arno Jundze, Vorsitzender des lettischen Schriftstellerverbandes in Riga. "Was in der Ukraine geschieht, ist eine Bedrohung für die Demokratie in ganz Europa. Wenn der Krieg in der Ukraine nicht gestoppt wird, ist das ein Zeichen dafür, dass der Aggressor in ganz Osteuropa machen kann, was er will."
Bereits über 1,5 Millionen Menschen seien gezwungen worden, ihre Häuser in Donezk und Luhansk zu verlassen. Es werde erwartet, dass weitere fünf Millionen Ukrainer dazu gezwungen sein würden, das Land zu verlassen, wenn Russland seine Invasion fortsetzt.
Putins Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk könnte auch nur der Anfang eines größeren, antieuropäischen Trends russischer Gewaltaktionen zur Eroberung weiterer ehemaliger Sowjetgebiete sein, befürchtet der EWC: Die baltischen Staaten würden die Präsenz russischer Truppen in Weißrussland als Bedrohung ansehen, vor allem wegen der sogenannten "Suwalki-Lücke". Dieser Begriff bezeichne das 100 Kilometer lange Grenzgebiet zwischen Polen und Litauen, das von der russischen Exklave Kaliningrad und Weißrussland eingerahmt wird. Da es sich um die einzige Landverbindung zwischen den drei baltischen Staaten und den anderen NATO-Mitgliedern handelt, wird befürchtet, dass Russland die Lücke im Falle eines militärischen Konflikts einnehmen und damit das Baltikum vom übrigen NATO-Gebiet isolieren könnte. Dies könnte eine schnelle Eroberung des Baltikums ermöglichen. Litauen, das an die russische Exklave Kaliningrad an der Ostsee grenzt, hat den Ausnahmezustand ausgerufen.
"Der litauische Schriftstellerverband steht an der Seite der Ukraine und unserer ukrainischen Kollegen – unserer gemeinsamen Gemeinschaft von Schriftstellern und Übersetzern. Wir verurteilen die illegale und ungerechtfertigte russische Invasion auf ukrainischem Gebiet. Wir unterstützen die Ukraine und werden tun, was wir können, um unter schwierigen Umständen zu helfen", erklärt Birutė Jonuškaitė Augustinienė, Chair des litauischen Schriftstellerverbandes.
"Der 24. Februar ist der estnische Unabhängigkeitstag. Am selben Tag begannen die Ukrainer, ihre Unabhängigkeit gegen den Großangriff des Aggressors zu verteidigen", ergänzt Tiit Aleksejev, Vorsitzender, Estnischer Schriftstellerverband.
"Unsere Solidarität gilt unseren Kollegen in der Ukraine und dem ukrainischen Volk", schließt der EWC seine Erklärung.