Zukunft Ortskern
Martina Bergmann versorgt die Menschen in Borgholzhausen gern mit dem, was sie brauchen. Damit das auch weiter funktioniert, würde sie bei der Planung des Innenstadtraums lieber vorher gefragt werden.
Martina Bergmann versorgt die Menschen in Borgholzhausen gern mit dem, was sie brauchen. Damit das auch weiter funktioniert, würde sie bei der Planung des Innenstadtraums lieber vorher gefragt werden.
Kleine Städte in Nordwestdeutschland ähneln sich oft. In der Mitte ein historischer Kern – eine Kirche, meist evangelisch, im Kreis darum alte Gebäude und dann die drei, vier Straßen, die es auch immer schon gab. Im besseren Fall gehören die Häuser in diesem engen Bereich Familien, die seit Generationen ortsansässig sind und den Besitz instand halten. Aber oft sind das auch einfach hässliche alte Kästen, in denen arme Menschen sommers schwitzen und im Winter frieren. Das sind Industriearbeiter, die heute aus Osteuropa kommen.
Den zweiten Ring in solchen Städten bilden Häuser, die nach 1945 entstanden sind und wo die Straßen nach Gablonz, Breslau und Tilsit heißen. Die Leute, die da wohnen, sind bei mir gute Kunden. Sei es, weil sie nicht mehr Auto fahren, oder auch, weil »Kauf am Ort« schon immer ihr Konzept gewesen ist. Drumzu der dritte Kranz: Neubauten aus den vergangenen 30 Jahren. Zugezogene. Diese Leute wären als Kunden ziemlich attraktiv, aber sie finden uns hier rund um die Kirche oft nicht schick genug, zu wenig urban.
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