Zahlen per Kreditkarte wird komplizierter
Neue Vorschriften für Onlineshops: Wer mit Kreditkarte bezahlt, wird in vielen Fällen nach zwei Faktoren zur Bestätigung der Zahlung gefragt. Für den Handel hat das womöglich Folgen.
Neue Vorschriften für Onlineshops: Wer mit Kreditkarte bezahlt, wird in vielen Fällen nach zwei Faktoren zur Bestätigung der Zahlung gefragt. Für den Handel hat das womöglich Folgen.
Die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung oder auch starke Kundenauthentifizierung soll zur Absicherung der Kreditkartenzahlung im Online-Handel beitragen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) weist auf die Frist hin und rät Händlern wie Verbrauchern, sich auf die Änderung des Zahlungsvorgangs einzustellen. „Es ist jetzt allerhöchste Zeit, sich um das zusätzliche Sicherheitsverfahren bei Online-Kreditkartenzahlungen zu kümmern. Bis Freitag müssen Händler es in ihre Online-Shops integriert haben. Kunden sollten ihre Karten rechtzeitig für das neue Verfahren freischalten lassen“, so Ulrich Binnebößel, HDE-Experte für Zahlungssysteme.
Die Umsetzung der neuen Regel wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert. Die BaFin hat Online-Händlern für die Umsetzung des Sicherheitsverfahrens bis zum 15. Januar 2021 Zeit eingeräumt.
Einführung erfolgt scheibchenweise
Der HDE begrüßt die Einführung des neuen Sicherheitsstandards.
Für Verbraucher bedeutet die Maßnahme aber auch mehr Frust und ein weiteres Anmeldeverfahren – im Namen der Sicherheit über die eigenen Finanzen. Verbrauchern legt der HDE nahe, sich bei ihrer Bank um die Freischaltung der Kreditkarte für das neue Sicherheitsverfahren zu kümmern. „Zwar kontrolliert die BaFin die Abwicklung der Zahlungen fristgemäß nach Betragshöchstwerten. Doch in Online-Shops können auch außerplanmäßige Abfragen des zweiten Faktors erfolgen“, erklärt Binnebößel.
Zweiter Faktor App oder SMS – mehr Rechnungskäufe erwartet
Die verbreitetste, von Banken bereitgestellte Form der starken Kundenauthentifizierung sei die Absicherung der Zahlung über das Smartphone mittels einer App oder SMS. Online-Händler sollten ihre Zahlungsarten im Blick behalten. „Wenn Kunden die Kreditkartenzahlung zu kompliziert wird, könnten sie künftig verstärkt auf andere Zahlarten wie den Rechnungskauf oder das Lastschriftverfahren ausweichen. Daher sollten Händler prüfen, ob diese Zahlarten in ihrem Online-Shop eingeführt oder an die höhere Nachfrage angepasst werden müssen“, empfiehlt Binnebößel.