Die Idee kam mir im September mitten in einem Kundengespräch: Warum nicht Stammkunden eine eigene Beratungszeit anbieten und damit das Weihnachtsgeschäft entzerren? Wir haben 70 Quadratmeter Ladenfläche und machen uns viele Gedanken über die Bewältigung des Andrangs in den kommenden Wochen. Meine spontane Idee habe ich mit meinen Mitarbeiterinnen besprochen, die sofort meinten: Prima, da machen wir mit! Wer macht welche Schicht?
Großartig publik gemacht habe ich das neue Angebot nicht, denn wir müssen es ja auch zeitlich bewältigen können. Nach Ladenschluss sind samstags von 14 bis 18 Uhr eine Kollegin und ich für Kunden da, die stöbern können und denen wir Bücher empfehlen. Pro Stunde können fünf Kunden oder drei Haushalte à zwei Personen kommen, Ehepaare zum Beispiel. Die Möglichkeit haben wir vor allem denjenigen Kundinnen und Kunden angeboten, von denen wir wissen, dass sie gern ausführlicher beraten werden möchten, und die gern auch
ausgiebiger stöbern. Denn durch die Corona-Einschränkungen sind im normalen Geschäftsbetrieb viele Kunden schon sehr umsichtig und nehmen Rücksicht auf die Menschen, die draußen vor der Tür warten, obwohl sie gern weiter schauen und aussuchen würden. Deshalb haben fast alle Kunden bei dem Angebot, Samstagnachmittag zu kommen, spontan gesagt: »Oh! Ich komme gern.« Die Gelegenheit ergab sich meist im Kundengespräch. Wir hatten keine Namenslisten, aber natürlich einen Terminplaner.