Torsten Löffler sagte in seiner Ansprache, dass sich die Umsatzentwicklung im Bahnhofsbuchhandel stabilisiert habe, obwohl das Vor-Corona-Niveau noch nicht ganz wieder erreicht sei – und insbesondere beim Buch sei ein positiver Trend zu verzeichnen. Das bestätigt ein Blick in den Geschäftsbericht 2023 des VDBB, der davon spricht, dass die Umsätze im Bereich Buch um bis zu 15 Prozent gestiegen sind. Löffler hebt hier etwa englische Taschenbücher hervor. Konkrete Umsatzvolumina nennt der Geschäftsbericht nicht, auch auf der Tagung waren diese kein Thema.
Mehr Mobilität führe zu mehr Frequenz auf den Bahnhöfen, so Löffler weiter, das könne sich weiter positiv auf den Umsatz auswirken. Für die Zukunft gehe es darum, den optimalen Angebots-Mix für die Bahnhofsbuchhandlungen zu finden und zudem müsse die Einkaufs- und Aufenthalts-Qualität mehr in den Fokus gerückt werden. Man wolle Rückzugsorte bieten, aber nicht einfach eine Couch in die Ecke stellen, so Löffler: "Wir wollen Welten schaffen". Der Bahnhofsbuchhandel sei der Showroom für die Pressevielfalt. Daran wolle man festhalten. Denn es gebe sie ja: "Medienmarken, die in Print investieren und dank einer mutigen Preispolitik stabile oder gar wachsende Umsätze verzeichnen".
Der Bahnhofsbuchhandel vertraue darauf, dass seine Partner ihre Zusagen einhalten und neue Kooperationen Früchte tragen. Und dass sich die Investitionen der Branche in ihre rund 490 Verkaufsstellen an Bahnhöfen und Flughäfen auszahlen, sobald sich die wirtschaftliche Lage verbessere. Auf der anderen Seite müsse die Deutsche Bahn ihre Bahnhöfe, als "Visitenkarten einer Stadt", wieder attraktiver machen. Löffler appellierte zudem an die Bahn und den Bund als Eigentümer, weiter in die Eisenbahn-Infrastruktur zu investieren, und damit positive Anreize zu setzen für einen Umstieg von der Straße auf die Schiene. "Gleichzeitig müssen wir ins Handeln kommen, damit unsere Vorstellung von attraktiven Bahnhöfen Wirklichkeit wird", betonte Löffler. Er sei zuversichtlich, "dass die vor uns liegenden Herausforderungen gemeistert werden können".
Andrea Thilo fragte ihn im Anschluss, ob für kleinere Bahnhofsbuchhandlungen mehr Flexibilität möglich sein könnte? Ja, meinte Löffler in Bezug auf Öffnungszeiten und Produkt-Mix, aber: "Wir brauchen Verlässlichkeit, nicht dass jeder aufmacht, wann er will."