Seit Samstag dürfen Sie auch in Baden-Württemberg wieder Ihre Buchhandlungen öffnen. Wie ist Ihre Stimmung?
Zunächst sind wir alle froh, dass der Buchhandel endlich in Baden-Württemberg, der Heimat von Hölderlin und Schiller, wieder als systemrelevant eingestuft wird. Froh sind unsere Mitarbeiter*innen in den Buchhandlungen, dass sie wieder Kundenkontakt haben können und froh sind auch unsere Kunden, die jetzt wieder einkaufen können!
Das Öffnungsprozedere war eine wahre Hau-Ruck-Aktion für den Buchhandel. Wie haben Sie es geschafft, Ihre Buchhandlungen so schnell wieder startklar und kundenfein zu machen?
Bei dem ewigen Hin und Her der Politik bekommt man langsam Übung beim Improvisieren; wir stehen im ständigen Kontakt mit unseren Filialleiter*innen, haben kurze Entscheidungswege und können so schnell reagieren …
Haben Sie genug Waren in den Buchhandlungen oder müssen Sie noch kräftig ordern?
Die Läger sind voll, weil wir die bestellten Neuerscheinungen nicht abbestellt haben und durch die Schließungen kaum etwas verkauft wurde. Also wir sind gerüstet!
Wie haben Sie Ihre Kund*innen informiert, damit sie auch wussten, dass sie wieder in die Buchhandlungen kommen dürfen?
Vor allem über die sozialen Medien, über unseren Webshop, durch Newsletter und Plakate an und in den Buchhandlungen.
Wie liefen die Geschäfte am Samstag?
Wir leiden trotz Öffnung unter der kaum noch vorhandenen Frequenz in den Städten. Auch in Tübingen, wo wir als Modellstadt die letzten Wochen unabhängig von den Inzidenzwerten geöffnet haben durften, haben wir nur die halben Umsätze generiert, weil man ja nur mit Test in die Läden kommen durfte. Wenn die anderen Geschäfte zu sind und die Cafés geschlossen haben, kommen einfach weniger Kunden in die Städte. Es macht keinen Spaß zu flanieren und einkaufen zu gehen.