Vom Ende der Solidarität
Nur noch sehr wenige in der Branche haben Geld und können Solidarität üben: Das beobachtet Buchhändler Veit Hoffmann. Hier analysiert er schonungslos die Situation.
Nur noch sehr wenige in der Branche haben Geld und können Solidarität üben: Das beobachtet Buchhändler Veit Hoffmann. Hier analysiert er schonungslos die Situation.
»Schöne Weihnachten«, »Frohes Neues«, und all die anderen guten Wünsche zum Jahreswechsel: nett, höflich, schließlich gehört sich das so. Und danach? Wieder business as usual? Wahrscheinlich schon – oder vielleicht doch nicht mehr? 2023 nachtrauern tue ich nicht. Eine hohe Inflation, steigende Logistikkosten, Kriege und vieles mehr. Wie gut, dass wir in einer Branche arbeiten, die sich gern als eine große Familie sieht.
Das Sozialwerk des Buchhandels (ich hoffe, Sie haben Ihre jährliche Spende nicht vergessen) ist so ein famoses Beispiel. Die Starken helfen den Schwachen? Leider nein, denn wenn man genau hinschaut, ist es auch beim Sozialwerk wie überall. Das Gros der Beiträge kommt nicht von den Finanzstärksten, sondern von denen, die Solidarität für wichtig halten. Doch all dies ist nur schmückendes Beiwerk, wenn wir den zentralen Punkt außer Acht lassen: das Geldverdienen. Der Wunsch Geld zu verdienen ist nicht unsolidarisch – im Gegenteil. Nur wer Geld verdient und dann etwas übrig hat, kann Solidarität üben. Und hier haben wir den zentralen Punkt. Nur noch sehr wenige in unserer Branche haben Geld übrig.
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