Von Socken bis Buch

Thalias Geschenkeproduktion

23. November 2023
Christina Schulte

Thalia kreiert mittlerweile viele eigene Produkte, auch Bücher. Vor allem bei Geschenkartikeln macht sich der Buchhändler unabhängig von anderen Lieferanten. Einblicke in die Vertikalisierungsstrategie des Unternehmens. 

Thalia-Produktpalette: Auf der Frankfurter Buchmesse wurde das Portfolio gezeigt.

Grellbunte gemusterte Socken, exklusive Artikel rund um »Die drei ???«, Wohnaccessoires, Reise­zubehör, Trinkflaschen, Bücher aus Eigenproduktion und vieles andere: Thalia ist längst mehr als ein Buchhändler, der nur die Horizontale der Verwertungskette bespielt, und baut sich eigene Geschäftsfelder auf. Die Hagener stoßen ­immer weiter in die Vertikale vor, produzieren und verkaufen Produkte, die es nur bei Thalia gibt. »Wir gehen vor allem bei Geschenkartikeln in die Vertikalisierung«, sagt Thalia-CEO Ingo Kretzschmar. Mit den Produkten wolle man sich von anderen Händlern abheben, eine besondere Qualität ­bieten, Themen besetzen und beim Pricing eigene Wege einschlagen.

Die Thalia-Produktpalette lässt sich laut Kretzschmar in drei große Blöcke unterteilen:

  • Lizenzen: zum Beispiel Frida Kahlo, Snoopy, The Grinch und »Die drei ???«
  • Saisonware: insbesondere Oster- und Weihnachtsartikel
  • Ausgewählte Sortimente: zum Beispiel Socken, Brillen, Schmuck, Accessoires verschiedenster Art

Hinzu kommen laut Kretzschmar Experimentierfelder, wie etwa erste Papeterieangebote und die Aufnahme von exklusivem Holzspielzeug ins Sortiment. »Wir schauen uns ganz ­genau an, an welchen Standorten das Sinn hat und wo nicht und rollen das Angebot entsprechend aus.«

Die vertikalen Aktivitäten sind in einer eigenen Tochtergesellschaft gebündelt, die passenderweise den Namen Thalia Vertiko GmbH trägt und ihren Sitz ebenfalls in Hagen hat. Das Unternehmen hat laut Regis­terauskunft unter anderem folgenden Zweck: Erwerb, Produktion und Vertrieb von Druckerzeugnissen, ergänzenden Sortimenten für den Buchhandel (Non-Book) und sonstige Medien aller Art. Robert Schadow, der früher bei Butlers tätig war, ist dort Head of Category Management and Creative ­Design und verantwortlich für die Produktentwicklung. Rund zehn Mitarbeiter:innen sind bei Vertiko beschäftigt. Noch kaufe man viele Produkte in Nahost ein, berichtet Kretzsch­mar, mittlerweile plane man aber, die Produktion mehr und mehr nach Europa zu verlegen, »um unabhängiger von globalen Lieferketten zu sein und nachhaltiger wirtschaften zu können«. 

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