Meike Smerecnik hatte zahlreiche Praxisbeispiele mitgebracht, die zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten für den Einsatz von KI im Buchhandel sind. Beispielsweise nutzt Thalia im Lager in Erfurt autonome Roboter, die den Kommissionierungsprozess unterstützen.
Zur Artikelpräsentation im Webshop oder in der App greife man ebenfalls auf KI zurück. Eine wesentliche Rolle spielt die Suche, die mittlerweile eine "Voll-KI-Suche" ist. "Die Suche lernt mit dem Verhalten der Kunden und macht intelligente Vorschläge", führte Smerecnik aus. Ebenso hilft die KI beim Match zwischen Kund:innen und Lieblingsbuchhändler:innen. Die Kunden geben ihre Lektürevorlieben ein und die KI bringt diese mit den Buchhändlerinnen zusammen, die sich auf diesen Gebieten besonders auskennen.
Ein wichtiger Punkt ist für Thalia der Versand. Jährlich bekomme man rund 10.000 Anfragen, wo Pakete sind, wann sie ankommen etc. Der Händler arbeitet nun mit einem Startup zusammen, das Lieferzeitprognosen erstellt, um den Kunden bestmöglich Auskunft geben zu können.
Auch im Einkauf kann sich Smerecnik künftig den Einsatz von Prognosetools vorstellen. "Die Reise geht Richtung Trendforschung und Hotlists", so die Expertin.
Um den Bereich KI organisatorisch zu verankern, gebe es seit rund einem Monat eine eigene KI-Abteilung bei Thalia. Diese habe auch zum Ziel, "jeden Mitarbeiter zu befähigen, die richtigen Tools einzusetzen und Dinge auszuprobieren."
Eine Möglichkeit für den Einsatz von KI könnte sein, einen Text, formuliert wie bei der Empfehlung im Laden, für verschiedene eigene Publikationen anzupassen bzw. zu straffen. Viele Buchmenschen können sehr gut empfehlen, tun sich aber mit einer geschriebenen Rezension schwer.