Buchmarkt im Corona-Jahr

Schwarze Null für Schweizer Buchhandel

3. März 2021
Redaktion Börsenblatt

Der Deutschschweizer Buchmarkt hat 2020, im Jahr der Corona-Krise, den gleichen Umsatz erzielt wie im Vorjahr. Dazu haben kreative Ideen der Buchhändler im Lockdown sowie gestiegene Durchschnittspreise der Bücher beigetragen.

Das geht aus dem Marktreport 2020 hervor, der von GfK Entertainment im Auftrag des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV) ermittelt wurde. Bemerkenswert sei die starke Umsatzentwicklung nach dem ersten Shutdown: Von Mitte März bis Anfang Mai betrugen die Verluste 28,2 Prozent; in der zweiten Jahreshälfte wurden dann aber deutliche Zugewinne verzeichnet. Im Dezember erreichten sie zum Beispiel 6,4 Prozent, so die GfK in einer Presseinformation.

Im Zuge des Lockdowns im Frühjahr hätten Einzelhändler kreative Angebote wie Telefon- und Social-Media-Beratungen oder Auslieferungen über Velokurier und Abholfächer geschaffen. Begleitet von weiteren Maßnahmen wie getrennten Warte-, Service- und Abholzonen sowie individuellen Beratungsangeboten für besonders gefährdete Personen hätten Buchhandlungen in den vergangenen Monaten nun kontinuierlich eine starke Aufholjagd hingelegt.

Beim Absatz ließ sich laut GfK-Mitteilung 2020 ein Rückgang von insgesamt 2,1 Prozent feststellen. Diese Situation habe sich auch schon 2019 gezeigt, als zwar ein Umsatzplus von 1,5 Prozent, jedoch ein Absatz-Rückgang von 1,6 Prozent registriert worden war. Der Grund dafür, dass die Umsätze trotz geringerer Absätze konstant bleiben, sei die Erhöhung des Durchschnittspreises von Büchern: 2020 betrug sie 2,2 Prozent, nach 3,1 Prozent im Vorjahr.

Der Blick auf die einzelnen Warengruppen zeige, dass 2020 die Bereiche Ratgeber (plus 8,1 Prozent), Kinder- und Jugendbuch (plus 7,0 Prozent) sowie Sachbuch (plus 4,6 Prozent) ein besonders starkes Umsatzplus verzeichneten. Die Genres Belletristik (minus 0,6 Prozent) und Reisen (minus 40,1 Prozent) mussten dagegen leichte bis empfindliche Einbußen hinnehmen.

Bei den Editionsformen schnitten Hardcover (plus 0,8 Prozent) besser ab als Taschenbücher (minus 2,2 Prozent). Immer noch stark auf der Verlustseite hätten Hörbücher und Hörspiele (minus 15,3 Prozent) gestanden.

Der Umsatzanteil Schweizer Verlage lag bei 17,3 Prozent (2019: 17,2 Prozent).

Zur Erhebung

GfK Entertainment ermittelt die offiziellen Kennzahlen und Bestsellerlisten des Schweizer Buchmarkts im Auftrag des SBVV. Grundlage sind die Verkaufsdaten aller relevanten Händler, wodurch eine repräsentative Marktabdeckung von 90 Prozent erzielt wird.