Paris vor den Spielen: Bouquinisten gegen Umzug zur Olympia-Eröffnung
Wegen der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris sollen die Bouquinisten vorübergehend umziehen. Dagegen wehren sich die Buchhändler.
Wegen der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris sollen die Bouquinisten vorübergehend umziehen. Dagegen wehren sich die Buchhändler.
Ein Jahr vor den Olympischen Sommerspielen dämmert den Parisern, was auf ihre Stadt zukommt. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Überfüllte Straßen und öffentliche Verkehrsmittel, mehr Kommerz und teure Sicherheitsmaßnahmen gehörten zu den erwarteten Herausforderungen. Betroffen seien auch die Bouquinisten, die Straßenbuchhändler an der Seine, die ihre Stände vorübergehend räumen müssten.
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele soll diesmal nicht in einem Stadion, sondern auf dem Fluss und an seinen Ufern mitten in der Stadt stattfinden. Mindestens 600.000 Menschen würden zu diesem von den Organisatoren als „mutig“ und „einzigartig“ bezeichneten Ereignis erwartet. Etwa zwei Drittel der rund 230 Bouquinisten würden daher aufgefordert, vorübergehend umzuziehen, um Platz für die Veranstaltung zu schaffen. Die Stadtverwaltung habe dies mit Sicherheitsbedenken begründet.
Die Stadt plane die Einrichtung eines „Bouquinisten-Dorfes“ in der Nähe der Place de la Bastille und habe angeboten, den Umzug der Händler und ihrer Waren zu organisieren und zu bezahlen. Die Stadt habe auch betont, dass die Händler „Teil der Identität des Seine-Ufers“ seien und dass eventuelle Schäden an den Verkaufskisten repariert würden.
Die Bouquinisten, von denen viele seit Jahrzehnten dort ansässig seien, hätten jedoch ihre Ablehnung des Umzugs zum Ausdruck gebracht und erklärt, sie würden sich „keinen Zentimeter von der Stelle rühren“. Sie planten rechtliche Schritte gegen die Umzugspläne. Es sei davon auszugehen, dass der Streit weitergehen werde, da die Bouquinisten für ihre Hartnäckigkeit und Unabhängigkeit bekannt seien und sich den Umzugsplänen stark widersetzen würden.