Lesen hat im Corona-Jahr 2020 einen Aufschwung erlebt: 25 Prozent der Leser*innen greifen häufiger zum Buch als vor der Pandemie – das ergab eine Befragung der GfK im Januar 2021. Besonders groß sind die Zuwächse bei den jungen Altersgruppen: Unter den 10- bis 19-Jährigen lesen 34 Prozent häufiger, bei den 20- bis 29-Jährigen 32 Prozent.
Auch der Anteil der Buchkäufer*innen an der Bevölkerung ist trotz Pandemie stabil geblieben: Er lag am Publikumsbuchmarkt 2020 wie schon 2019 bei 43 Prozent. 400.000 Käufer*innen sind im vergangenen Jahr dem Buchmarkt verloren gegangen. Das ist der geringste Rückgang der letzten zehn Jahre, mit Ausnahme von 2018, als es sogar leichte Zuwächse gab.
In der Umsatzbilanz der Buchbranche führte die große Nachfrage nach Büchern so trotz wochenlanger Ladenschließungen 2020 zu einem stabilen Ergebnis von 9,30 Milliarden Euro (2019: 9,29 Milliarden Euro). Der stationäre Buchhandel blieb mit 3,90 Milliarden Euro und einem Anteil von 42,0 Prozent der größte Vertriebsweg für Bücher. Allerdings lag das Geschäft vor Ort um 9,0 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Starke Zuwächse verzeichnete hingegen der Umsatz des Internet-Buchhandels, von dem etwa die Hälfte auf die Online-Shops der stationären Händler*innen entfällt: Die Umsätze stiegen um 20,9 Prozent von 1,86 auf 2,24 Mrd. Euro. Der Umsatzanteil des Internetbuchhandels am Gesamtmarkt lag damit 2020 bei 24,1 Prozent (2019: 20,0 Prozent). Ein Blick auf den Publikumsbuchmarkt (ohne Schul- und Fachbücher) zeigt: Der Buchhandel vor Ort hat beim Online-Geschäft am deutlichsten zugelegt. Mit 27,2 Prozent lag die Zuwachsrate bei den buchhändlerischen Webshops fast viermal so hoch wie bei Amazon mit 7,2 Prozent. "Die Buchhandlungen sind das Schaufenster der Branche und Partner derer, die Bücher suchen", unterstrich Skipis. Eine Million neue Online-Kund*innen hätten die Buchhändler vor Ort gewinnen können.