Nina Hugendubel: "Verstärkt in die Stadtteile gehen"
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung lässt Nina Hugendubel das vergangene Jahr Revue passieren und berichtet von einer möglichen zukünftigen Ausrichtung des Filialisten.
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung lässt Nina Hugendubel das vergangene Jahr Revue passieren und berichtet von einer möglichen zukünftigen Ausrichtung des Filialisten.
Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung spricht Nina Hugendubel über das Pandemie-Jahr der Buchhandelskette und darüber, was sich seit der Gründung des Unternehmens durch ihren Vater verändert hat.
Beispielsweise macht Hugendubel mittlerweile ein Viertel seines Umsatzes online. Dort geht es vor allem um die schnelle Verfügbarkeit aller Titel. Im Handel vor Ort setze das Unternehmen auf das „kuratierte Verkaufen“: die beste Auswahl und die beste Beratung begleitet von Veranstaltungen, Café und Erlebnissen. In den Filialen mache Hugendubel 95 Prozent seines Umsatzes mit nur fünf Prozent der lieferbaren Titel.
Deshalb bräuchte es auch keine riesigen Flächen in 1-a-Lagen mehr. „Wir überlegen, ob wir verstärkt in die Stadtteile gehen, es gibt noch so viele Orte, wo wir nicht sind“, erklärt Geschäftsführerin Nina Hugendubel. Aktuell führt das Unternehmen 85 Filialen und etwa 500 Shop-in-Shops.
Das ganze Interview auf SZ Online: Nina Hugendubel über die Krise des Buchhandels
Zum einen zeigt sie die Bestsellerfixierung des Filialbuchhandels. Zum anderen ist die Begründung, man brauche deshalb keine größeren Flächen mehr etwas eigentümlich. Denn die Frage ist ja immer, welche 5 % das sind und ob man mit der Verkleinerung der Fläche dann nicht auch die potenziellen Umsatzträger minimiert.
Wichtiger ist aber, was das für die Breite des Buchangebots bedeutet, wenn der Absatzmarkt sich weiter auf Filialisten konzentriert. Denn, was hier beschrieben wird, ist nichts als der Versuch, die scheinbar überflüssige Präsenz einer großen Titelbreite einzudämmen, zugunsten eines reinen Bestsellergeschäfts auf kleiner Fläche. Wirtschaftlich verständlich, aber für die Breite des Buchmarkts fatal und ein Beleg mehr für die Notwendigkeit eines breiten Netzes (voneinander) unabhängiger Buchhandlungen.