Zentral beim Isartor gelegen, entwickelte sich die 2021 von Miriam Tretter und Jana Schützendübel gegründete Kinderbuchhandlung Kuckuck rasch zum beliebten Treffpunkt für Mütter und Kinder. Bereits 2023 erhielt sie den Deutschen Buchhandlungspreis. Aber zu zweit ließen sich die vielfältigen Aufgaben kaum bewältigen; im Mai 2024 musste der Laden schließen. Das wollten viele Kuckuck-Fans nicht hinnehmen. Im Sommer wurde ein neues Konzept entwickelt, und noch vor Weihnachten konnte an derselben Stelle der Kuckuck KinderBuchKultur e. V. eröffnen: die Münchner Kinderbuchhandlung für Illustration, Diversität und Nachhaltigkeit war in Vereinsform wieder da.
Für den Neustart wurden Inhaber:innen anderer kleiner Läden befragt: "Wir haben uns etwa intensiv ausgetauscht mit der Buchhandlung Lesezeichen in Konstanz, die seit Januar 2023 durch die Genossenschaft Lesezeichen Buchhandlung eG geführt wird, sowie mit dem queerfeministischen Buchladen glitch, der ein Mix aus GbR und Verein ist", berichtet Tretter. Den Weg zum Verein skizzieren die acht Kuckuck-Vereinsmitglieder in aller Kürze so: Austausch mit der Steuerberatung, Satzung formulieren, Gründungsversammlung organisieren, Satzung verabschieden und beim Finanzamt einreichen. Dort wird geprüft, ob die Voraussetzungen für eine Gemeinnützigkeit erfüllt sind – was bedeutet, dass die Erwirtschaftung von Gewinn kein Ziel mehr ist. Ein Notar reicht beim Amtsgericht den Eintrag ins Vereinsregister ein. "Das ging relativ schnell, das dauerte nur ein paar Wochen", so Tretter. Dennoch: "Für uns war das lang, weil wir weiterhin Miete zahlen mussten und keine Bücher verkaufen durften", erzählt Claudia Kar-Köhle vom Vereinsteam. Parallel dazu wurde die Buchauswahl sorgfältig aktualisiert, die Wiedereröffnung geplant und der Anfang für neue Kooperationen gemacht (etwa mit der Villa Stuck und dem Väterberatungszentrum der Diakonie Hasenbergl).