Lutz Seiler mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet

Der Schriftsteller Lutz Seiler erhält in diesem Jahr den Georg-Büchner-Preis für deutschsprachige Literatur. Das gab die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Dienstag (18. Juli) in Darmstadt bekannt. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 4. November in Darmstadt verliehen.

Die Akademie würdigt den 1963 in Gera geborenen Seiler als einen Autor, „der mit klangvollen Gedichtbänden begann, von dort zum Erzählen fand, stets aber ein so klarer wie rätselhafter, dunkel leuchtender Lyriker bleibt“. Seine Essays und Poetikvorlesungen zeugten von argumentativer Präzision. Seiler habe als Romancier und als Dichter zu seiner eigenen, unverwechselbaren Stimme gefunden, die melancholisch, dringlich, aufrichtig und voll von wunderbaren Echos aus einer langen literarischen Tradition ist.

Seiler, der ursprünglich eine Lehre als Baufacharbeiter absolvierte, entdeckte während der Armeezeit sein Interesse an der Literatur und begann selbst zu schreiben. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik in Halle zog er 1990 nach Berlin und arbeitet seit 1994 als freier Schriftsteller. Seine erste Veröffentlichung, der Gedichtband „berührt/geführt“, erschien 1995.

Im Laufe seiner Karriere erhielt Seiler zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis 2007 für die Erzählung „Turksib“, den Deutschen Buchpreis 2014 für sein Romandebüt „Kruso“, und den Preis der Leipziger Buchmesse 2020 für seinen zweiten Roman „Stern 111“.

Darüber hinaus leitet Seiler seit 1997 das literarische Programm des Peter-Huchel-Hauses in Wilhelmshorst bei Potsdam und ist Mitglied mehrerer Akademien, darunter der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt seit 1951 den Georg-Büchner-Preis an herausragende Schriftsteller. Der Preis wird finanziert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Darmstadt.