John le Carré ist tot

John le Carré, der mit bürgerlichen Namen David Cornwell hieß, war vor allem für seine Spionage-Romane bekannt. Er starb bereits am Samstag nach kurzer Krankheit mit 89 Jahren an einer Lungenentzündung, teilte seine Familie mit. Er hinterlässt seine Frau und vier Söhne.

1962 gelang dem Autor mit seinem Roman „Der Spion, der aus der Kälte kam“ der internationale Durchbruch. Zuvor war der studierte Germanist selbst Agent beim britischen Geheimdienst MI6. Insgesamt veröffentlichte John le Carré 25 Romane; viele davon wurden verfilmt. Zentrale Themen in seinen Romanen waren unter anderem der Kalte Krieg, der Nah-Ost-Konflikt und andere zeitgenössische Themen wie den internationalen Waffenhandel. 2019 erschien der letzte Roman von John le Carré "Federball", in dem der überzeugte Europäer unter anderem auf den Brexit reagiert.

Sein literarisches Archiv übergab der Autor bereits im Februar 2011 der Bodleian Library.

Noch zu Beginn des Jahres wurde der Autor mit dem schwedischen Olof-Palme-Preis ausgezeichnet. Er werde „für seine engagierte und humanistische Meinungsbildung in literarischer Form in Bezug auf die Freiheit des Einzelnen und die Schicksalsfragen der Menschheit“, geehrt, hieß es in der Begründung der Jury.

John le Carré erschien auf Deutsch bei Ullstein, List und Kiepenheuer & Witsch.