Jahresstart mit großen Hindernissen
Der Jahresauftakt mit weitgehend geschlossenen Buchhandlungen sorgt für hohe Umsatzverluste im Buchhandel vor Ort. Über alle Vertriebswege hinweg sieht die Situation nicht ganz so dramatisch aus.
Der Jahresauftakt mit weitgehend geschlossenen Buchhandlungen sorgt für hohe Umsatzverluste im Buchhandel vor Ort. Über alle Vertriebswege hinweg sieht die Situation nicht ganz so dramatisch aus.
Während die Buchhandlungen in Österreich ihre Kund*innen ab 8. Februar wieder im Laden empfangen dürfen, ist das Ende des Lockdowns in Deutschland noch nicht in Sicht. Entsprechend fällt die Umsatzbilanz des Buchhandels für den 1. bis 31. Januar aus. Laut Branchen-Monitor Buch von Media Control gab es im stationären Handel heftige Umsatzeinbußen in Höhe von 48,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Bilanz wäre noch schlechter ausgefallen ohne das Abholgeschäft. Zur Erinnerung: Geöffnet sind lediglich die Buchhandlungen in Berlin, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, andernorts bleiben auch die Türen der Buchläden zu.
Die Verluste im Buchhandel vor Ort zogen sich durch alle Editionsformen, wobei Karten und Globen mit einem Minus von 77,7 Prozent am heftigsten getroffen wurden. Die Chancen auf unbeschwertes Reisen stehen derzeit schlecht, sodass auch die entsprechenden Hilfsmittel nicht gebraucht werden. Gleiches gilt für die Kalender, deren Umsatz um 68,8 Prozent in die Knie gegangen ist. Die Jahresbegleiter in aller Ruhe vor Ort durchzublättern und sich vom Angebot inspirieren zu lassen – all das musste im Januar ausfallen.
Bei den Warengruppen dominierten ebenfalls die roten Vorzeichen. Am tapfersten schlug sich das Segment Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft mit einem Minus von 15,8 Prozent – hier sorgen Gesetzesbücher aller Couleur dafür, dass die Umsatzlücke nicht allzu groß ausfällt. Mit minus 19,1 Prozent können sich auch Naturwissenschaften, Medizin, Informatik und Technik sehen lassen. Literatur zu Pflegeberufen oder die Vorbereitungen für den Medizinertest sind in diesem Bereich gefragt.
Die Kund*innen zeigten sich großzügig und griffen zu teureren Büchern (Preisanstieg: 15,4 Prozent), sonst hätte der Januar in summa noch trüber ausgesehen. So aber wurden für ein verkauftes Buch zum Jahresstart 15,70 Euro statt 13,60 Euro im Januar 2020 bezahlt. Die abverkaufte Menge reduzierte sich hingegen um 55,8 Prozent.
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