Umfrage zum Weihnachtsgeschäft (Ergebnisse)

Großer Schaden, große Hoffnung

6. Januar 2021
Redaktion Börsenblatt

In der vergangenen Woche hat das Börsenblatt Sie gefragt, wie Ihr Weihnachtsgeschäft verlaufen ist und was Sie vom Januar erwarten. Die Ergebnisse im Überblick.

  • Insgesamt haben 122 Buchhändler:innen an der Umfrage teilgenommen, 88 haben die Fragen bis zum Ende beantwortet.
  • 84,9 Prozent der Teilnehmer kamen dabei aus Bundesländern, deren Buchhandlungen geschlossen bleiben müssen.
  • 15 Prozent aus Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, die weiterhin geöffnet haben dürfen.

Wie ist Ihr Weihnachtsgeschäft 2020 konkret ausgefallen? Das war Frage 1. Die Antworten waren war ambivalent.

Von 103 Antworten fielen jeweils 40,8 Prozent (jeweils 42 Stimmen) auf die Antwortmöglichkeiten „Besser als letztes Jahr“ und „Schlechter als letztes Jahr“. 14 Teilnehmer gaben an, dass Ihr Weihnachtsgeschäft genauso wie 2019 verlief. Fünf Buchhändler konnten noch keine Angaben zum Ergebnis machen.

Bei 83,5 Prozent der Buchhändler bestellten die Kunden im Corona-Weihnachtsgeschäft mehr online oder telefonisch als im letzten Jahr. 12,4 Prozent gaben an, dass die Kunden genauso viel online und telefonisch bestellen wie 2019.

Die Buchhändler:innen, die weiterhin geöffnet haben durften, haben wir außerdem gefragt, ob die Kunden im Dezember weiterhin Lust am Stöbern hatten. Ergebnis: 71 Prozent bummelten weiterhin gerne vor Ort und wurden durch den Lockdown „ausgesperrt“. Hier gingen vermutlich maßgebliche Umsätze unwiderbringlich verloren. Die anderen gaben an, dass ihre Kunden weniger Lust am Stöbern haben und vermehrt zur Lieferung und Abholung bestellen.

Leser:innen-Antworten zum Januar

Außerdem konnten unsere Leser:innen uns ihre Erwartungen und Einschätzungen für den Januar mitteilen. Einige der Antworten können Sie hier lesen:

  • „Wir sind in Berlin, dürfen also öffnen. Nach der Erfahrung des letzten Jahres rechne ich weiterhin mit sehr guten, wenn nicht sogar noch weiter steigenden Umsätzen im Vergleich zum Januar 2020.“
  • „Die Kunden bestellen zwar, allerdings verhalten. Wir hatten bis jetzt Umsätze unter 500 € am Tag.“
  • „Der Januar ist normalerweise ein guter Monat. Wenn der Lockdown verlängert wird, dann erwarten wir große Umsatzeinbrüche.“
  • „Wir erwarten die ersten vier Monate deutlich schlechtere Umsätze als im Vorjahr. Da verloren gegangene Umsätze nicht mehr aufgeholt werden können, wird das Jahr 2021 vom Umsatz und Ertrag sehr schlecht werden. Dies bedeutet als Konsequenz, dass wir dieses Jahr keinen Auszubildenen einstellen und auch über Personalreduzierung nachdenken müssen.“
  • „Nicht viel, zumal in Bayern keine Abholstationen erlaubt sind!!! Dies war auch ein Hindernis im Weihnachtsgeschäft.“ [Anm. d. Redaktion: Mit Beschluss vom 6. Januar ist Click and Collect auch in Bayern ab dem 11. Januar wieder erlaubt]
  • „Ruhiges Geschäft“
  • „Hoffentlich bleiben uns die neuen Kunden erhalten, die wir durch guten Service gewinnen konnten.“
  • „Durch den Lockdown wieder Lieferungen vor Ort mit Auto oder Rad. Allerdings kann damit der Umsatzrückgang nur teilweise kompensiert werden. Portofreie Lieferung durch den Versandservice von KNV über DHL. Da sind dann die Portokosten so hoch, dass kaum Gewinn bleibt. Dafür ist der durchschnittliche Bestellwert zu niedrig. Also ein hoher Mehraufwand mit sehr viel weniger Umsatz und Gewinn. Von daher wird das Ergebnis im Januar sicher sehr viel schlechter sein als 2020.“
  • „Wir erwarten einen schlechten Januar, auf Grund der Einschränkungen durch den Lockdown. Es wird viel online bestellt was aber das Ladengeschäft in keiner Weise kompensiert. (schlechte Rendite)“
  • „Ähnlich wie im Vorjahr“
  • „Die Situation wird sich weiter verschlechtern, so dass ich meinen Beruf wohl aufgeben muss.“
  • „Wir erwarten einen mindestens gleichen Umsatz wie im Vorjahresmonat.“
  • „Nichts Gutes. Wir werden weiter ausliefern müssen. Ich fühle mich ungerecht behandelt, da mein Mitbewerber am Ort mit einem minimalen Angebot an Büroartikeln als Bürofachmarkt anerkannt wurde und seit dem 21. Dezember geöffnet hat und ein gesamtes Sortiment (einschließlich Bücher) vor Ort verkaufen kann.“
  • „Umsatzeinbußen im zweistelligen Prozentbereich.“
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