Update: Hochwasser im Westen

Finanzhilfen für Flut-Betroffene versprochen

19. Juli 2021
Redaktion Börsenblatt

Bund und Länder sichern Hochwasser-Betroffenen finanzielle Soforthilfen zu. Altmaier will Unternehmen, die durch Corona doppelt betroffen sind, zusätzlich helfen. Buchhandlungen mit konkreten Sachspenden-Wünschen wie PCs, Kassen und Regale können sich in der Gruppe "Buchhandelstreff" melden.

Schon am Mittwoch will Bundesfinanzminister Olaf Scholz dem Bundeskabinett den Plan für die Hochwasser-Soforthilfe vorlegen. Dabei soll es sich um mehr als 300 Millionen Euro handeln. Diese Summe hat man bei der vorherigen Hochwasserflut gebraucht.

Das Geld solle über die Länder verteilt werden, noch im Juli soll damit angefangen werden. Angela Merkel versprach nach ihrem Besuch in Rheinland-Pfalz von unbürokratischen Wegen zu Hilfsgeldern.

Rheinland-Pfalz will sich bisher mit 50 Millionen Euro Soforthilfe beteiligen.

Für Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz will Scholz außerdem ein milliardenschweres Aufbauprogramm vorschlagen damit Häuser, Straßen und Brücken wieder repariert werden können. „Es braucht einen nationalen Kraftakt“, so Scholz gegenüber der „Bild am Sonntag“. Das Aufbauprogramm bräuchte ein bisschen mehr Zeit als die Soforthilfe.

Für Unternehmen, die von Corona-Krise und Hochwasser doppelt betroffen sind, schlägt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zudem eine Pauschale von bis zu 10.000 Euro vor.

Hilfe aus der Buchbranche

Wie bereits im Artikel „Buchhandlungen stehen unter Wasser“ berichtet, können sich betroffene Buchhandlungen an die Landesverbänden und das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels wenden. Sie bieten Unterstützung an, insbesondere wenn Elementarschäden nicht von der Versicherung gedeckt sind.

Eine vollständige Übersicht über die geschädigten Buchhandlungen habe man noch nicht, wie Anke Naefe von der Börsenverein-Regionalgeschäftsstelle NRW mitteilt. Eine (unvollständige) Sammlung von geschädigten Buchhandlungen findet sich ebenfalls im Artikel „Buchhandlungen stehen unter Wasser“.

Die Buchhandlungen in Bayern, insbesondere im Berchtesgadener Land, seien bisher glimpflich davon gekommen, wie Klaus Beckschulte, Geschäftsführer des Landesverbands Bayern, mitteilt. 

Wer die betroffenen Buchhandlungen unterstützen möchte, kann dies tun beim Sozialwerk des Deutschen Buchhandels. Für eine Spendenbescheinigung bitte die vollständige Adresse im Verwendungszweck angeben.

Stichwort "Hochwasser 2021"

  • Postbank:  
    IBAN DE51 5001 0060 0078 1186 01
    BIC PBNKDEFF
  • Frankfurter Sparkasse
    IBAN DE71 5005 0201 0000 3515 55
    BIC HELADEF1822
     

Direkte Hilfe von Kolleg*innen

Buchhändler und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands SaSaThü Klaus Kowalke ruft betroffene Buchhandlungen in der Facebook-Gruppe Buchhandelstreff auf, benötigte Sachspenden mitzuteilen. Dort kommentieren bereits die ersten Kolleg*innen, die PCs und Mobiliar abzugeben haben.

Josef Mütter von der Buchhandlung „Mütters – Die Buchhandlung am Markt“ in Bad Münstereifel, dessen Geschäftsräume überflutet wurden, sammelt über Gofundme Spendengelder zum Wiederaufbau. Innerhalb von fünf Tagen sind bereits über 20.000 Euro zusammengekommen.

Der Tessloff Verlag will ebenso geschädigte Buchhandlungen unbürokratisch bei einem Neustart unterstützen und bietet ein kostenloses Topseller-Paket im Wert von 250 € LP an, das bis 31.08.2021 direkt beim Verlag geordert werden kann (vertrieb@tessloff.com) mit einem späteren Liefertermin, damit die Bücher zum richtigen Zeitpunkt eintreffen.

Der Buch Verlag Kempen schließt sich Tessloff an. Betroffene Buchhandlungen können sich ebenfalls bis zum 31.08.2021 bei Janina Haselbach (j.haselbach@buchverlagkempen.de) melden und bekommen ein Buchpaket im Wert von 250 € LP zur Verfügung gestellt. "Die Versendung zu einem späteren Liefertermin ist natürlich möglich – die Bücher sollen ja dann ankommen, wenn sie im Handel wieder gebraucht werden", so Haselbach. 

Auch die LG Buch unterstützt betroffene Mitgliedsbuchhandlungen, vom Hilfsmaterial beim Räumen bis zur Hilfe beim Organisieren von Lieferstopps.

Der Frankfurter MAIN-Verlag spendet alle seine Gewinne aus ihrer Post-Corona-Anthologie an das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels.