Im vergangenen Jahr spielte sich das Weihnachtsgeschäft erst im Lockdown light und dann ab dem 16. Dezember im harten Lockdown ab. Dieses Jahr werden die Tage vor dem Fest als 2G-Vorweihnachtszeit in die Annalen eingehen. In einigen Bundesländern, Landkreisen und Städten gilt 2G bereits – nach dem Beschluss des heutigen Bund-Länder-Gipfels soll die Regelung zur Eindämmung der Pandemie jetzt bundesweit ausgerollt werden.
In den Läden, die nicht dem täglichen Bedarf dienen, dürfen nur noch Geimpfte und Genesene ihre Weihnachtsgeschenke shoppen. Den Buchhandel betrifft die neue Vorschrift nur teilweise – mit Ausnahme von Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen, wo Buchhandlungen Stand jetzt nicht zu den Geschäften des täglichen Bedarfs zählen. Dennoch werden wohl die meisten Buchhändlerinnen und Buchhändler indirekt die Folgen spüren.
Dem stationären Handel gehen durch 2G derzeit theoretisch rund 14,5 Millionen potenzielle Kunden verloren: Laut RKI-Impfdashboard vom 2. Dezember sind gut 3,4 Millionen der über 60-Jährigen noch nicht oder nicht vollständig geimpft, hinzu kommen elf Millionen Menschen in der Altersgruppe zwischen 18 und 59 Jahren. In der Gruppe dieser Personen befinden sich etliche Kund*innen, vor allem mittleren oder höheren Alters, die bevorzugt stationär shoppen. Ein Teil von ihnen wird auch in diesem Jahr auf den Einkauf ins Internet umsteigen. Wiederum ein Teil davon wahrscheinlich dauerhaft dortbleiben und für die Läden vor Ort verloren sein. Wieder andere, auch Geimpfte oder Genesene, werden auf den Einkaufsbummel verzichten, weil sie sich angesichts der hohen Inzidenzen vorsichtig verhalten oder sich nicht in lange Warteschlangen einreihen wollen. Die Weihnachtsstimmung in vielen Städten ist ohnehin bereits dadurch getrübt, dass Weihnachtsmärkte, die als Publikumsmagneten wirken, gar nicht erst geöffnet haben, schon wieder geschlossen sind oder, wie etwa in Baden-Württemberg, in den nächsten Tagen werden schließen müssen.