Wie genau sich die Buchhandelsumsätze im Sortiment und über alle Absatzkanäle hinweg entwickeln und welchen Beitrag das Weihnachtsgeschäft zur Gesamtentwicklung leistet, wertet das Börsenblatt ab sofort bis Weihnachten gemeinsam mit Media Control aus. Die Zahlen, die alle fünf Tage erhoben werden, ermöglichen einen detaillierten Einblick in das Umsatzgeschehen. Ein Hinweis zur Vorgehensweise: Die Abgrenzung nach Kalenderwochen ist aufgrund der kalendarischen Verschiebung zu den Jahren 2020 und 2019 nicht sinnvoll. Daher wurde die kumulierte Fünftagesauswertung nach Kalendertagen gewählt.
Den Zahlen zufolge liegen die Einnahmen vom 1. Januar bis zum 24. November im Sortiment (ohne dessen starken E-Commerce) 5,6 Prozent unter dem Umsatz im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Aufwärtstendenz, die sich davor gezeigt hatte, ist damit zunächst einmal unterbrochen worden. Bei den Warengruppen gibt es durch die Bank rote Vorzeichen – am besten schnitt die Belletristik mit minus 2,5 Prozent ab, gefolgt von den Sachbüchern mit minus 3,4 Prozent. Kinder- und Jugendbücher lagen mit 4,7 Prozent im Minus. Für ein verkauftes Buch zahlten die Kund*innen im Durchschnitt 14,10 Euro, das sind 2,7 Prozent mehr als 2020. Die abverkauften Mengen reduzierten sich um acht Prozent.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 schließt sich die Umsatzlücke dagegen kontinuierlich weiter. Zwischen dem 1. Januar und dem 24. November beträgt die Differenz zu 2019 jetzt noch 11,8 Prozent – gegenüber minus 13,5 Prozent zum Stand Ende Oktober. Allerdings befindet sich keine Warengruppe im grünen Bereich. Die Belletristik verzeichnet mit minus 5,7 Prozent die geringsten Einbußen, am schmerzlichsten traf es die Reisebücher (minus 34,3 Prozent). Der durchschnittlich für ein Buch gezahlte Preis kletterte um sechs
Prozent nach oben, die Mengenentwicklung bewegte sich mit 16,8 Prozent im negativen Bereich.
Einzelne Zeiträume lassen sich innerhalb der Auswertung korrekt gegenüberstellen, weil sie dieselbe Anzahl an Verkaufstagen aufweisen. Deshalb können die Zahlen beispielsweise für den 10. bis 14. November auch unkumuliert betrachtet werden. Dabei zeigt sich, dass dieses Jahr in diesem Zeitraum satte neun Prozent mehr erlöst wurden als im gleichen Zeitraum 2019. Zustande gekommen ist dieses Ergebnis durch die Preisentwicklung (plus 4,7 Prozent) und einen steigenden Absatz (plus 4,1 Prozent). In diesem Jahr haben sich die Kund*innen offenbar schon früh mit Weihnachtsgeschenken eingedeckt.
Ein unkumulierter Vergleich zu 2019 ist auch für den Zeitraum vom 20. bis 24. November möglich. In diesen Tagen allerdings bewegen sich die Einnahmen im Buchhandel vor Ort 2021 um 1,4 Prozent unter dem Level von 2019 (Absatz: minus 7,3 Prozent) – was darauf schließen lässt, dass der große Ansturm auf die Buchgeschenke in den Läden ausgeblieben ist.