Ein Viertel spart an Weihnachtsgeschenken und Kultur
Der HDE-Konsummonitor dämpft die Hoffnungen des Buchhandels auf ein starkes Weihnachtsgeschäft. Die Sparneigungen befeuern einen neuen Trend: Second-Hand-Produkte werden als Geschenke salonfähig.
Der HDE-Konsummonitor dämpft die Hoffnungen des Buchhandels auf ein starkes Weihnachtsgeschäft. Die Sparneigungen befeuern einen neuen Trend: Second-Hand-Produkte werden als Geschenke salonfähig.
Die Sparneigungen fallen damit noch einmal um 3,3 Prozent stärker aus als im Mai und betreffen inzwischen alle Ausgabensegmente, stellt der Einzelhandelsverband HDE klar. Das Ranking wird von Fashion und Gastronomie, vor allem Besuchen von Restaurants angeführt. Allerdings steigen auch die Sparbemühungen verstärkt bei Ausgaben für Freizeit & Kulturveranstaltungen (darunter fallen auch Kino, Konzerte und Theater) – hier wollen 27 Prozent weniger ausgeben.
Auch im für den Handel so wichtigen Weihnachtsgeschäft will knapp ein Viertel weniger Geld ausgeben (22 Prozent).
Gerade bei jüngeren Konsumenten fällt diese Sparneigung mit dem Trend zu einer nachhaltigeren Lebensführung zusammen. So nimmt auch die Bereitschaft Second-Hand-Geschenke zu kaufen und zu verschenken weiter zu. Das zeigte eine aktuelle Appinio-Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) in Zusammenarbeit mit dem Second Hand Onlineshop und Verkaufsservice Sellpy. Rund 40 Prozent aller Befragten zeigen sich demnach offen für die Idee, Geschenke aus zweiter Hand zu kaufen – für viele bislang schlicht unvorstellbar.
"Auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschaftslage werden bestehende Verhaltensmuster beim Geschenkeinkauf überdacht. Das Weihnachtsgeschäft wird vielschichtiger und bietet Unternehmen Chancen für die Umsetzung innovativer Angebote", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Laut Umfrage ist der Trendverlauf auf nachhaltiges Verhalten zurückzuführen und besonders bei den 25-44-Jährigen ausgeprägt. Nachhaltigkeit ist demnach auch der Hauptgrund für Geschenke aus zweiter Hand. Der niedrigere Preis bildete erst den zweiten ausschlaggebenden Grund.
Für die Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut Appinio 1000 Deutsche bei repräsentativer demographischer Verteilung.