Im Corona-Lockdown Kundenbeziehungen auf Distanz und bei Wind und Wetter zu pflegen, ist unheimlich anstrengend – aber macht sich in mehrfacher Hinsicht bezahlt. Meint Buchhändlerin Lisa Stöhr.
An der Art und Weise, wie wir mit unseren Kund*innen in Kontakt bleiben, hat sich während der Lockdowns gar nicht so viel geändert, wie man eigentlich vermuten würde. Wir konnten immer nur Angebote machen, und die müssen nun eben auch auf Distanz funktionieren. So haben wir nicht nur regelmäßiger als sonst Buchtipps für Social Media geschrieben und Online-Hybridveranstaltungen auf YouTube und Zoom geplant, sondern auch einfach Überraschungspakete und Buch-Abos angeboten.
Das haben wir ganz oben auf unsere Internetseite und in jeden Newsletter geschrieben, getwittert, auf Flyer gedruckt – sprich: Wir haben allen immer und immer wieder davon erzählt. Und manches, das wir schon seit Jahren machen, wie unseren »Literarischen Adventskalender« mit täglichen Buchtipps per Newsletter, wurde zu einem Baustein in einem großen Servicepaket namens Vorweihnachts-Spezial-Service.
Mithilfe von Neustart Kultur haben wir ein modernes Tablet angeschafft, mit dem wir unter anderem die sozialen Medien leichter bespielen und Beratung per Videochat anbieten können. Dieser Chat führt zu großer Begeisterung. Schon der Gedanke, dass so etwas in »meiner kleinen Buchhandlung« möglich ist, sorgt für einen positiven Effekt! Trotzdem wird der Video-Beratungsservice weit weniger genutzt als die klassische Beratung per Telefon und E-Mail oder die vertrauensvolle Bitte: »Und packen Sie doch noch ein gutes Buch für die 16-jährige Sci-Fi-Leserin dazu.«
Wir empfehlen mit Witz und Freude Bücher – auch wenn die Umstände nicht
mehr witzig sind.Lisa Stöhr
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