Österreichischer Buchmarkt im Januar

Drastischer Umsatzeinbruch im Lockdown

4. Februar 2021
Redaktion Börsenblatt

Der Buchhandel in Österreich hat im vom Lockdown geprägten Januar 28,8 Prozent weniger erwirtschaftet als im Vorjahresmonat.

Das geht aus dem aktuellen Buchhandelspanel hervor, das Media Control im Auftrag des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels (HVB) ermittelt. Während des Lockdowns waren im gesamten Januar für Buchhandlungen der Alpenrepublik nur Click & Collect sowie das Versandgeschäft erlaubt. Das hatte ein Umsatzminus von 28,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zur Folge, so die HVB-Mitteilung.

Bei den Editionsformen gab es danach den größten Rückgang bei den Taschenbüchern (minus 36,1 Prozent), gefolgt von Hardcover, Softcover (minus 24,8 Prozent) und Hörbuch/Audiobook (minus 24,7 Prozent). 

Die Entwicklung in den einzelnen Warengruppen:

  • Belletristik: minus 35,4 Prozent
  • Kinder- und Jugendbücher: minus 22,8 Prozent
  • Reisen: minus 71,8 Prozent 
  • Ratgeber: minus 26,5 Prozent
  • Geisteswissenschaften, Kunst, Musik: minus 7,1 Prozent
  • Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik: minus 8,7 Prozent
  • Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft: plus 6,5 Prozent
  • Sachbücher: minus 29,6 Prozent

Nur eine Warengruppe konnte mit einem Plus glänzen. Am schlimmsten hat es die "Reisen" getroffen. Sogar Kinder­- und Jugendbücher, die das vergangene Jahr mit einem Plus abschließen konnten, setzten weniger um als im Januar 2020.

Den größten Anteil am Gesamtumsatz hatten im Januar Ratgeber (27 Prozent), Belletristik (22 Prozent) sowie Kinder- und Jugendbücher (18 Prozent). Bei den Editionsformen lagen Hardcover, Softcover mit 83 Prozent vorn, Taschenbücher kamen auf 16 Prozent, Hörbücher/Audiobooks auf 1 Prozent.

Zur Erhebung

Im Auftrag des HVB ermittelt das Marktforschungsinstitut Media Control monatlich die Umsatzveränderungen im Vergleich zum Vorjahresmonat für die Absatzwege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofbuchhandel sowie Elektro- und Drogeriemarkt. Mit dem MC-Buchhandelspanel werden nach eigenen Angaben 600 Verkaufsstellen und knapp 90 Prozent aller Barverkäufe in Österreich abgedeckt.