Lesetipp: Interview mit Michael Busch

"Die Politik fordert vom Handel ein Sonderopfer"

7. Februar 2022
Redaktion Börsenblatt

Thalia-Chef Michael Busch hat dem "Handelblatt" ein Interview gegeben, in dem er erzählt, wie Thalia bisher durch die Corona-Pandemie gekommen ist, welche Rolle der E-Commerce gespielt hat – und in welcher "Todeszone" Thalia rangiert.

Auf die Frage nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie gibt Busch in dem Interview, das am 7. Februar in der gedruckten Ausgabe des "Handelsblatts" erschienen ist, eine "Faustformel" an: "Wenn die Läden dem täglichen Bedarf zugeordnet sind, verlieren sie zehn bis 15 Prozent an Umsatz, wenn sie Eingangskontrollen machen müssen, sind es bis zu 35 Prozent Umsatzrückgang. Im Schnitt verlieren wir im Moment etwa 15 bis 20 Prozent Umsatz." Das seien pro Monat größere Millionenbeträge, seit die 2G-Regel in Kraft getreten sei.

Mit dem Umsatz-Verlust von bis zu 20 Prozent sei man in der "Todeszone". Wenn man weniger als 30 Prozent Umsatz verliere, gebe es keinerlei staatliche Hilfen. Der Online-Handel könne das nicht komplett ausgleichen, obwohl er einen Anteil von circa 40 Prozent am Geschäft habe. Er bringe weniger Marge.

Die Politik fordere vom Handel ein Sonderopfer, was sich laut Busch zwar gesellschaftspolitisch begründen lasse. "Aber dann muss der Schaden, der daraus entsteht, zu einem angemessenen Teil ersetzt werden."

Insgesamt sei Corona ein "Rütteltest" für Thalia gewesen, der alle Schwachstellen offenbart habe. Durch die Pandemie sei der Wandel hin zur Verknüpfung von statioärem Geschäft und E-Commerce dann noch schneller vorangetrieben worden. Der stationäre Laden bleibe jedoch weiterhin wichtig. "Man muss in beiden Bereichen wettbewerbsfähig sein", so Busch. Zur Verknüpfung, der "Königsdisziplin", führt er positive Beispiele bei Thalia an, etwa den gewachsenen Verkauf von E-Readern und E-Books in den Filialen. "Die Gewinner sind unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort – sie konnten selbst an ihrer eigenen Zukunft bauen."

Das komplette "Handelsblatt"-Interview können Sie online hier lesen: "Das ist die Todeszone"