"Die Institution Buchhandlung hat eine lange Zukunft vor sich"

Er hat sich etwas getraut: Vor zwei Jahren hat Quereinsteiger Michele Piroli in Lübeck die Traditionsbuchhandlung Langenkamp übernommen. Mehr als 125 Jahre ist die Buchhandlung alt und Piroli hat das Geschäft erst einmal umgebaut und daraus „meinen Laden gemacht, der mein Wohnzimmer ist, in dem ich Gäste empfange“. Er hat auch das Sortiment verändert und spricht beispielsweise mit Graphic Novels jüngere Menschen an. Eine solch traditionsreiche Buchhandlung zu übernehmen, bedeutete für ihn Fluch und Segen zugleich. Segen zum Beispiel deswegen, weil sich die Stammkunden über den Erhalt ihrer Buchhandlung gefreut haben und ihm die Treue halten. Fluch, weil sich in vielerlei Hinsicht „Staubkörner“ angesammelt hatten, die er beseitigen musste und weil „Tradition nur wertvoll ist, wenn man sie mit Leben füllt“.

Um die Zukunft seines Ladens und des stationären Buchhandels ist Michele Piroli ganz und gar nicht bang, wie er mit fünf Thesen untermauerte:

O Wir haben die schönsten Läden der Stadt!

O Kaum eine andere Art von Geschäft sorgt bei den Menschen für so viele positive Gefühle wie eine Buchhandlung.

O Daraus sollten wir Selbstbewusstsein schöpfen – denn so wird „Ich unterstütze gern die Kleinen“ zu „Ihr seid die Besten“.

O Wir können „persönlich“ und „individuell“.

O Die Institution Buchhandlung hat eine lange Zukunft vor sich.