Branchen-Monitor Buch Kalenderwoche 1 bis 46

Der Umsatztrend macht Lust

23. November 2021
Christina Schulte

Das (Vor)Weihnachtsgeschäft nimmt Fahrt auf und sorgt zumindest über alle Vertriebswege hinweg dafür, dass der Vorsprung zum vergangenen Jahr und zum Jahr 2019 weiter ausgebaut wird. Das Sortiment hat allerdings nach wie vor Aufholbedarf.

Wie der Branchen-Monitor Buch von Media Control zeigt, liegen die Umsätze von Kalenderwoche 1 bis 46 über alle Absatzkanäle hinweg um 5,5 Prozent höher als im Jahr 2020 - und das trotz der längeren Ladenschließungszeiten im zweiten Lockdown. Per Ende der Kalenderwoche 44 betrug das Plus 5,4 Prozent.

Bei den Warengruppen sind in den Wochen 1 bis 46 bis auf die Reisebücher (minus 2,6 Prozent) durchweg grüne Vorzeichen zu vermelden: Am besten schneiden die Sachbücher mit einer Umsatzsteigerung von 8,2 Prozent ab, gefolgt von Belletristik (7,2 Prozent) und Kinder- und Jugendbuch (7,1 Prozent).

Für ein gekauftes Buch zahlten die Kundinnen und Kunden durchschnittlich 14,09 Euro – das sind 2,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die abgesetzten Mengen nahmen um drei Prozent zu.

Bei den Editionsformen waren vor allem Hard- und Softcover gefragt, die mit einem Plus von 8,3 Prozent punkten konnten. Taschenbücher rutschten mit 1,3 Prozent leicht ins Minus.

Der Blick weiter zurück auf das Jahr 2019 lässt ebenfalls eine positive Entwicklung erkennen. Die Einnahmen der Kalenderwochen 1 bis 46 liegen in diesem Jahr 2,2 Prozent über jenen im Vor-Pandemie-Jahr. Am meisten profitiert haben die Hard- und Softcover, die ein Plus von glatt sechs Prozent verzeichnen. Taschenbücher hingegen haben fünf Prozent ihres Umsatzes verloren.

Die Analyse nach Warengruppen lässt die Kinder- und Jugendbücher als große Gewinner hervorgehen, die sich gegenüber 2019 um 13,9 Prozent steigern konnten. Auf Position zwei folgen belletristische Titel mit einem Zuwachs von 5,6 Prozent. Das größte Minus geht zu Lasen der Reisebücher mit einem Einbruch von 27,7 Prozent.

Die von den Buchkäufern in diesem Jahr bezahlten Preise (im Schnitt 14,09 Euro pro Buch) lagen im Vergleich zu 2019 um 4,5 Prozent höher, die abgesetzten Mengen sanken um 2,3 Prozent.

Sortiment mit erfolgreicher Aufholjagd

Der Sortimentsbuchhandel für sich genommen reicht nach wie vor nicht an die Werte aller Vertriebswege heran, schließt aber dafür weiterhin seine Lücke. Im Vergleich zu den Kalenderwochen 1 bis 46 des Vorjahres beträgt der Umsatzrückstand noch 3,6 Prozent (Rückstand Kalenderwoche 1 bis 44: 4,1 Prozent). Die Editionsformen bewegen sich durchweg im Minus, einzig die Kalender haben mit einem Miniplus von 0,2 Prozent die positive Marke erreicht. Hardcover kommen auf minus ein Prozent, Taschenbücher haben mit minus 9,5 Prozent fast zweistellig verloren.

Innerhalb der Warengruppen finden sich nur rote Zahlen, angeführt von Naturwissenschaften, Medizin, Informatik und Technik, die 13,6 Prozent weniger umgesetzt haben. Jeweils rund zehn Prozent geringere Einnahmen verzeichnen Reisebücher, Ratgeber sowie der Bereich Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft.

Die Kunden zahlten für ein Buch durchschnittlich 14,09 Euro und damit 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Menge der verkauften Bücher lag um 6,3 Prozent niedriger als im Jahr 2020.

Das Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 ist bei den Umsätzen im Sortiment noch zweistellig entfernt, wenngleich auch hier die Aufholjagd läuft. Zum Ende der Kalenderwoche 46 fehlen noch 10,9 Prozent zum selben Zeitraum 2019. Per Ende der Kalenderwoche 44 betrug die Lücke 11,8 Prozent, es konnte also fast ein Prozentpunkt gutgemacht werden. Bei den Editionsformen verzeichneten die Hard- und Softcover mit minus acht Prozent das geringste Minus, Hörbücher und Audiobooks mit 43,5 Prozent den größten Einbruch.

Die Einnahmen mit belletristischen Büchern sanken um 4,9 Prozent, Kinder- und Jugendbücher mussten 6,1 Prozent ihres Umsatzes abgeben, bei den Reisebüchern waren es 34 Prozent.

Ein verkauftes Buch ging für 14,09 Euro statt für 13,30 Euro im Jahr 2019 über den Ladentisch (durchschnittliche Preisentwicklung: plus sechs Prozent). Die Mengenentwicklung notierte bei einem Minus 16 Prozent.

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