Der Buchhandel ist ein Meister der Improvisation
Ein Kommentar von Christina Schulte zur Umsetzung der "Bundes-Notbremse" in den Bundesländern.
Ein Kommentar von Christina Schulte zur Umsetzung der "Bundes-Notbremse" in den Bundesländern.
Was darf es sein? Buchhandlung auf? Buchhandlung zu? Click & Meet (wohlgemerkt mit den Varianten »mit« und »ohne« Test) oder doch nur Click & Collect? Was waren das noch für Zeiten, als Buchhändler*innen morgens einfach ihren Laden aufschließen konnten, die Kundschaft reinkam und Bücher kaufte. Inzwischen gibt es so viele Optionen, wie Buchhändler*innen den verschiedenen Inzidenzwerten in den einzelnen Bundesländern begegnen sollen – da kann man schon mal den Überblick verlieren. Die Bundesnotbremse sollte Einheitlichkeit herbeiführen, das hat aber zumindest für den Buchhandel in Nordrhein-Westfalen nicht geklappt. Im bevölkerungsreichsten Bundesland tobt das Chaos, weil Land und Kommunen zumindest bei Redaktionsschluss am Dienstag noch unterschiedliche Vorstellungen davon hatten, was denn nun für den Buchhandel gelten soll. Planungssicherheit sieht anders aus. Mit allen wirtschaftlichen Folgen, die dieses Hin und Her mit sich bringt.
Die Branche trägt die Pandemie dennoch mit Fassung: In den zurückliegenden Monaten sind Buchhändler*innen wahre Meister*innen der Improvisation geworden, setzen neue Vorschriften innerhalb weniger Stunden um – immer bemüht, ihren Kund*innen auch unter außergewöhnlichen Umständen das bestmögliche Einkaufs- und Leseerlebnis zu verschaffen. Dass etwas von dem zurückkommen könnte, was man als »normales Leben« bezeichnen würde – dieser Silberstreif am Horizont ist mit dem Impffortschritt zumindest schon einmal sichtbar.
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