"Ich danke allen, die mich unterstützt haben, für die schöne Zeit, die wir gemeinsam mit dem Lyrikhaus hatten. Immerhin sieben Sommer", schreibt Inhaber Gisbert Amm auf der Website seiner Buchhandlung. Geschlossen hat er diese vor einigen Wochen.
"Das Lyrikhaus ist Geschichte", fährt Gisbert Amm auf seiner Website fort. Den "Ort für Gedichte und Dichter" hatte er am 21. Mai 2016 in der Glockenstraße 23 in Joachimsthal (Brandenburg) eröffnet und jetzt am 16. Oktober 2022 endgültig geschlossen. Sein Buchladen mit Antiquariat und Lesecafé stand für ein ganz besonderes Sortiment: Amm verkaufte ausschließlich Lyrik. Schnell hätte sich "ein kleiner, aber fester Kreis von Interessierten gefunden", berichtet die "Märkische Oderzeitung" in ihrer Ausgabe vom 24. November. Amm sei es gelungen, immer wieder bekannte Lyriker und Lyrikerinnen zu Lesungen nach Joachimsthal zu holen. "Sieben Sommer hast Du ja durchgehalten", diese Worte habe ihm eine Dichterin geschrieben.
Erste Gedanken an eine Schließung hatte Amm schon während der Anfangszeit der Corona-Pandemie, er musste damals zeitweilig zumachen. Danach hatte er den Eindruck, dass die Leute sich nicht getraut hätten, wiederzukommen. Auch hatte er auf mehr Besucher aus der Berliner Szene gehofft. "Es war ein Versuch, und die sieben Sommer habe ich ja immerhin durchgehalten. Die meisten Start-Ups sind nach zwölf Monaten wieder weg, das habe ich weit übertroffen", so Amm, der auch selbst Lyrik schreibt, gegenüber der "Märkischen Oderzeitung".
"Ich gehe aus dem Lyrikhaus nicht mit Bitterkeit raus", so Amm. Am 17. Dezember findet im Rofin-Park in Eberswalde ein Weihnachtsbasar statt, organisiert vom Save your Culture e.V. Gisbert Amm will hier die letzten Bestände aus dem Lyrikhaus verkaufen.
