"Das 'Früher' wird es im Buchhandel nicht mehr geben"
Endlich wieder reale Veranstaltungen – aber was sich Buchläden inzwischen virtuell erarbeitet haben, trägt längst Früchte und wird bleiben, meint Buchhändlerin Katrin Rüger.
Endlich wieder reale Veranstaltungen – aber was sich Buchläden inzwischen virtuell erarbeitet haben, trägt längst Früchte und wird bleiben, meint Buchhändlerin Katrin Rüger.
Hurra! Am Welttag des Buches darf der Buchpalast wieder Schulklassen willkommen heißen. 250 Kinder werden mit mir zu Bauer Errfin in den Urlaub düsen und auf der Bahnfahrt lernen, wie dieses Buch im Moritz Verlag entstanden ist. Aus Mini-Errfin-Druckbogen können sie ein kleines Buch basteln und ein eigenes Buch gestalten. Was für ein Fest es geben wird, wenn ihre Werke unsere Schaufenster schmücken! Auch die Jugendlichen unseres Leseclubs »Die Bücherfresser« freuen sich auf reales Publikum; mit dem Astrophysiker und Autor Harald Lesch wollen sie die nahe gelegene Kirche rocken. Die Bügelbretter, an denen wir unsere Kunden über zwei Jahre lang vor dem Laden bedient haben, sind eingemottet. Zahlreich, nicht abgezählt darf wieder gestöbert werden. Back to normal also?
Unsere Kunden scheinen zögerlich im Gebrauch dieser Freiheit. Kein Telefon mit Bestellwünschen klingelt. So ruhig war es doch nie, sagen wir uns an solchen Tagen, und schreiben eben schnell noch eine Rezension fürs Netz oder filmen den nächsten Instagram-Post. Das Kameraauge liegt griffbereit hinter dem Tresen. Wir staunen oft nicht schlecht, wenn wir tags darauf unsere Kundenbestellungen auspacken. Hier liegt die Hälfte aller Bücher via Click & Collect in den Kisten. Umsatz ohne Arbeit?
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