Wie Busch ausführte, habe Thalia in Deutschland und Österreich ein Umsatzplus von sechs Prozent erzielt und über alle Kanäle hinweg Einnahmen von mehr als einer Milliarde Euro verzeichnet. Rechne man den Sondereffekt durch die Integration der Mayerschen heraus, habe das Wachstum zwei Prozent betragen. Und hier weitere Zahlen, die Michael Busch präsentiert hat:
- Das stationäre Geschäft hat zehn Prozent Umsatz verloren.
- Der E-Commerce erlöste 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei ist jeder vierte Kunde ein Neukunde bei thalia.de.
- Das E-Reading mit E-Books und Audio-Books steigerte sich um 24 Prozent.
- Die Tolino-Allianz hat bei der Hardware einen Marktanteil von 34 Prozent.
- Der Marktanteil der E-Books liege bei mehr als 40 Prozent.
- Seinen Marktanteil im deutschen Buchmarkt beziffert Thalia auf rund 20 Prozent, was einem leichten Ausbau entspreche.
- In Deutschland sind 16 neue Filialen eröffnet wurden.
- In Österreich sind drei neue Buchhandlungen hinzugekommen.
- In Summe betreibt Thalia 350 Buchhandlungen in Deutschland und Österreich sowie 30 in der Schweiz.
Das Omnichannel-Konzept von Thalia bezeichnete Busch als „tragfähig“, es hätte sich in der Krise, vor allem aber während des Lockdowns, sehr bewährt. Die Kunden nähmen die verschiedenen Kanäle stärker wahr als noch im Vorjahr. Gleichwohl sei das Wachstum im Online-Bereich nicht mit einem stationären Wachstum zu vergleichen. Aus drei Gründen, so Busch:
- Die Versandkosten müssen von Thalia getragen werden.
- Das Performance-Marketing, das für eine gute Auffindbarkeit der Angebote sorge, muss bezahlt werden.
- Der Bezug über den Großhandel nimmt zu und die Margen damit ab.
Das führe dazu, dass Thalia trotz Umsatzsteigerung weit hinter seinen Ergebnisplanungen zurückbleiben werde – um einen zweistelligen Millionenbetrag. Dennoch habe man investiert, wenngleich die notwendigen Investitionen nur durch Kostenreduzierungen zu stemmen seien. Wie berichtet, sind beispielsweise die Mitarbeiter aufgefordert worden, zwei unbezahlte Überstunden pro Woche zu machen. Wie viele Mitarbeiter dies tun, sagte Busch nicht. Nur soviel: "Das war ein Solidaritätsaufruf und Solidarität kann man nicht erzwingen."
Die Frage, ob Thalia angesichts der schwierigen Ertragslage auch künftig ohne Bankverbindlichkeiten sei, bejahte Busch per Stand 30. September. Man sei das dritte Jahr in Folge schuldenfrei. Ob das auch so bleibe, hänge vor allem vom Weihnachtsgeschäft ab.