Lesetipp: Michael Busch im "Spiegel"

China-Deal, Lohnverzicht, Selfscanning

14. Oktober 2020
Redaktion Börsenblatt

Thalia-Chef Michael Busch verteidigt im Interview mit dem "Spiegel" das umstrittene China-Geschäft der Buchkette ebenso wie die Forderung, Thalia-Mitarbeiter sollten wegen der Corona-Krise unbezahlte Überstunden leisten. Außerdem soll in allen Thalia-Filialen noch im Oktober ein Selfscanning-System eingeführt werden. 

"Im Oktober werden wir in allen unseren Buchhandlungen "Scan & Go" einführen, ein Selfscanning-System", sagte Michael Busch dem "Spiegel". Mit der Thalia-App sollen Kunden ihre gewünschten Titel dann selbst am Regal scannen und ihre Einkäufe ohne Umweg über die Kasse tätigen können. 

Thalias Strategie sei nach wie vor weiter zu wachsen. Neben Übernahmen soll ein größerer Teil des Wachstums künftig "daher kommen, dass wir Thalia zu einer Plattform umbauen, auf die andere Buchhändler aufspringen können", so Busch. Die Buchhändler würden Inhaber bleiben, aber von Thalias "Fähigkeiten im Beschaffungsbereich, unserer IT und unserem Online-Bereich" profitieren. 

"Die Mitarbeiter sollen ihren Teil beitragen"

Zu Thalias Vorstoß, die Mitarbeiter sollten wegen der Corona-Krise auf Lohn verzichten, sagte Busch: "Wir haben eine Bitte formuliert. Nun soll jeder für sich entscheiden." Thalia hätte keine Kündigungen ausgesprochen und das Kurzarbeitergeld freiwillig auf 100 Prozent aufgestockt, "jetzt fänden wir es gut, wenn jeder seinen Teil dazu beitragen würde, dass Thalia die Krise auch weiterhin gut übersteht", so Busch. 

Thalias China-Krise: Die Berichterstattung war einseitig"

Die umstrittene Kooperationen mit einem chinesischen Staatsunternehmen räumte Busch zumindest ein: "Die Regale zunächst nicht kenntlich gemacht zu haben, war ein Fehler. Und den Fehler haben wir schnell korrigiert. Wir wollen zukünftig maximal transparent sein." Mit der Aufregung um den China-Deal Geld gegen Regalplatz habe er nicht gerechnet, die Berichterstattung sei einseitig gewesen.

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