„Durch die große Konkurrenz der großen Ketten und dem Internet ist ein so kleines Buchgeschäft leider nicht mehr wirtschaftlich zu führen“, sagt Leiter Wolfram Schwarzbich. Die meisten Leser bezögen ihre Bücher inzwischen über Online-Portale wie Amazon oder bei den großen Verlagen. „Ein Versandgeschäft auf eigene Kosten können wir aber nicht tragen, und das Laufpublikum fehlt einfach.“ Zudem würden periodische Schriften, zum Beispiel für das Rechtswesen und die Medizin, zunehmend digitalisiert angeboten und bezogen.
Die Bethel-Buchhandlung blickt auf eine 150-jährige Geschichte zurück. Die Gründung im Jahr 1874 geht auf Friedrich v. Bodelschwingh, der christliche Erbauungsschriften in Bethel anbieten wollte, zurück.
In der Hochzeit arbeiteten bis zu 30 Beschäftigte in der Buchhandlung. „Leider macht die religiöse Literatur, die wir immer noch anbieten, inzwischen nur noch einen ganz geringen Anteil des Umsatzes aus“, berichtet Wolfram Schwarzbich. Bereits im Jahr 2013 habe es Überlegungen gegeben, den Betrieb einzustellen, ehe mit dem Umzug in das neue Gebäude der Hauptverwaltung Bethel noch ein Rettungsversuch gestartet wurde.
„Im kommenden Jahr gehen zudem zwei der drei fest angestellten Mitarbeitenden der Buchhandlung in den Ruhestand. Damit ist nun leider der Zeitpunkt gekommen, an dem es nicht mehr weitergeht. Aufgrund der Entwicklung im Geschäftsfeld Buchhandel sind die Erträge nachhaltig zurückgegangen“, sagt Wolfgang Ludwig, Geschäftsführer der Bethel-Betriebe. Für die dritte Mitarbeiterin soll es eine Weiterbeschäftigung in den Bethel-Betrieben geben. Die Buchhandlung hatte zudem drei Betriebsintegrierte Arbeitsplätze (BiA) für Menschen mit Behinderungen. Auch ihnen werde alternative Arbeitsmöglichkeiten angeboten.