Spiritualität, was ist das eigentlich? Im „Dorsch“, dem Standard-Lexikon der Psychologie, ist folgende Definition zu finden: „Spiritualität meint all jene Bereiche und Erfahrungen von Menschen, die über die je unmittelbare Wirklichkeit des Individuums hinausreichen.“
Wäre es da nicht naheliegend, dass die Warengruppe Spiritualität alle Bücher bündelt, die auf die geistigen Bedürfnisse der Menschen, auf ihre Sinn- und Wertfragen einzahlen? Inhaltlich würde es dabei ebenso um Themen des christlichen Glaubens wie um andere Weltreligionen, um Esoterik, Lebensdeutung oder Persönlichkeitsbildung gehen. Trotzdem sind in der Unterwarengruppe 470, die zum Ratgebersegment gehört, nur selten christliche Titel von traditionellen, konfessionellen Verlagen zu finden. Denn solche Bücher haben ihre Heimat im Sachbuch, Warengruppe 9.
Warum ist das so? Das fragt sich Stephanie Lange, Vertriebsexpertin und Lesemotiv-Botschafterin bei MVB. Vielleicht, weil sich der konkrete Nutzen als Grundprinzip der Ratgeber-Literatur hier so schwer messen lässt? Oder weil die konfessionellen Verlage dieses Versprechen nicht geben wollen? „Verlage aus den Themenfeldern Lebenshilfe, Esoterik, spirituelle Weisheit haben diese Scheu jedenfalls nicht“, bilanziert Stephanie Lange. Grund genug, einmal genauer zu betrachten, welche Bedürfnisse die Leser:innen im Segment Spiritualität haben.