Bei der Vorstandswahl des Börsenvereins konkurrieren Annerose Beurich und Manfred Keiper um den freien Sitz fürs Sortiment. Was treibt die beiden unabhängigen Buchhändler:innen an? Und was wollen sie für die Indies der Branche bewegen?
Ein Ehrenamt im Börsenverein kostet Zeit – was den Termindruck im Alltagsgeschäft zwangsläufig erhöht. Warum tun Sie sich das an?
Annerose Beurich: Der Buchhandel prägt mich und mein Leben seit mehr als 40 Jahren. Mit dem Ehrenamt kann ich der Branche etwas zurückgeben, gleichzeitig ist ein solcher Perspektivwechsel auch eine Bereicherung. Vor allem aber möchte ich die Interessen unabhängiger Buchhändler vertreten.
Manfred Keiper: 2018 hatte ich mich eigentlich aus meinen Ehrenämtern im Börsenverein verabschiedet, um mich stärker in der Region zu engagieren. Aber jetzt merke ich: Der Buchhandel muss seine Interessen viel stärker einbringen – auch wenn das für uns strukturell besonders schwierig ist, weil wir unseren Laden nicht einfach unter den Arm klemmen und mit zur nächsten Tagung nehmen können. Im Buchhandel arbeiten lauter Individualisten. Doch diesen Individualismus müssen wir ein Stück weit überwinden, mehr kooperieren, mehr zusammenarbeiten. Dabei möchte ich mithelfen.
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