Jo Lendle (Vorsitzender des Ausschusses für Verlage), Stephan Schierke (Vorsitzender des Ausschusses für den Zwischenbuchhandel) und Christiane Schulz-Rother (Vorsitzende des Ausschusses für den Sortimentsbuchhandel) fordern in ihrem gemeinsamen Appell im Namen der deutschen Verlage, Buchhandlungen und Buchlogistiker Rahmenbedingungen, "die die Kultur entlasten und stärken, statt sie kaputt zu sparen".
Die Buchbranche müsse bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen - insbesondere zum Mittelstand - viel stärker mitgedacht werden, damit sie in der demokratischen Gesellschaft weiterhin als Grundpfeiler des pluralistischen Diskurses agieren könne. "Sie braucht dringend den Abbau von unnötiger Bürokratie sowie finanzielle Entlastung, beispielsweise durch den kulturpolitisch notwendigen Schritt, den Mehrwertsteuersatz auf null Prozent zu setzten. Haushaltskürzungen bei Literaturfonds, Übersetzungsförderung sowie Auslandsmessen müssen zurückgenommen werden", heißt es im Appell weiter.
Im Bereich der Bildungs- und Leseförderung, insbesondere im frühkindlichen Alter, fordern sie, dass sie konsolidiert in einer klaren Initiative von Bund und Ländern vorangetrieben werde. "Der Bildungsnotstand in unserem Land nimmt weiter zu und die Politik verschließt weitgehend die Augen davor. Dabei sind Bildung und Lesekompetenz Grundvoraussetzung für demokratische Teilhabe."
Außerdem müsse künstliche Intelligenz in Bereichen wie der Rechtenutzung stärker durch die Politik reguliert werden. "Die Kultur- und Kreativwirtschaft unterbreitet hierzu bereits konkrete Regelungsvorschläge und geht gerne in den direkten Austausch mit Regierungsvertreter:innen", endet der Appell, der im Rahmen der Fachausschusssitzungen des Börsenvereins, der zwei mal im Jahr tagt, geäußert wurde. Neben Verbandsthemen diskutierten sie aktuelle Themen aus Politik, Kultur und Branche.