Russland, Türkei, China, Iran sind nur Beispiele: In vielen Ländern riskieren Menschen, die für Demokratie und Meinungsfreiheit auf die Straße gehen, ihr Leben. Im Vergleich dazu erscheint es mir immer wieder abstrus, wenn zunehmend mehr Deutsche meinen, sie dürften hierzulande nicht mehr ihre Meinung äußern oder würden zu Sprech- und Schreibweisen gezwungen.
Bedroht Gendern wirklich die Meinungsfreiheit? Oder handelt es sich bei den Debatten über Winnetou oder das Gendersternchen nicht vielmehr um medial entfachte Stürme im Wasserglas – und mitnichten um Rede- oder Schreibverbote? Gerade wir Büchermenschen, die so intensiv mit Sprache arbeiten, sollten derlei Empörungsmechanismen differenziert betrachten.