"Die Ergebnisse der aktuellen IGLU-Studie sind alarmierend", sagt Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. "Sie zeigen ein weiteres Mal, wie dringend wir handeln müssen." Lesekompetenz sei zwingend notwendig für selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe und der Schlüssel für ein erfolgreiches Berufsleben. Damit sei Leseförderung nicht nur grundlegend für den individuellen Lebensweg, sondern für unsere gesamte Demokratie, so Kraus vom Cleff. "Gemeinsam mit der Stiftung Lesen und einem breiten Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft streben wir eine durchdachte Zusammenarbeit an zur Verbesserung der Lesekompetenz in Deutschland. Denn Leseförderung muss ab jetzt höchste Priorität in Deutschland haben."
Börsenverein und Stiftung Lesen hatten 2021 den "Nationalen Lesepakt" ins Leben gerufen, in dem sich 180 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik für die Wichtigkeit der Leseförderung ausgesprochen haben. Die Initiative strebt ein bundesweites Maßnahmenpaket an, das für Verbindlichkeit und einheitliche Strukturen für alle an der Leseförderung beteiligten Partner:innen sorgen soll. Ziel ist es, dass alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland lesen können.
Als "höchst alarmierend" bezeichnete Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, dass ein Viertel der Grundschulkinder nicht richtig lesen könne: "Wir müssen diese Abwärtsspirale dringend stoppen. Neben dem hohen Stellenwert der Familie als Vorbilder brauchen wir ausreichend Mittel und Kapazitäten in Kindertagesstätten und Schulen." Sich für die Leseförderung einzusetzen, habe einen erheblichen bildungs- wie gesellschaftspolitischen Stellenwert. "Denn wie gut wir Kinder beim Lesenlernen unterstützen, ist entscheidend für unsere gesellschaftliche, wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklung. Wir müssen erreichen, dass für jedes Kind Vorlesen fester Bestandteil von frühester Kindheit ist." Mit der Initiative 'Nationaler Lesepakt' und Angeboten wie dem Schul- und Ehrenamtsportal der Stiftung Lesen würden gemeinsam mit den Bildungspartner:innen "konstruktive, nachhaltige Lösungen" angeboten. "Unser Appell richtet sich daher an Sie: Setzen Sie sich gemeinsam mit uns dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen lesen lernen."