Börsenverein und GfK melden Halbjahreszahlen

Corona-Krise lässt den E-Book-Markt florieren

14. August 2020
Redaktion Börsenblatt

Der Umsatz mit E-Books am Publikumsmarkt ist im ersten Halbjahr 2020 um 17,8 Prozent gestiegen. Das treibt auch den Marktanteil der digitalen Bücher nach oben. 

Die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie lassen den E-Book-Markt in Deutschland wachsen. Das geht aus den Zahlen hervor, die der Börsenverein in Kooperation mit GfK Entertainment halbjährlich ermittelt:

  • Der Umsatz mit E-Books am Publikumsbuchmarkt stieg im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum selben Zeitraum 2019 um 17,8 Prozent. 
  • Der Absatz kletterte um 15,3 Prozent von 16,3 auf 18,8 Millionen verkaufte Exemplare.
  • Umsatzanteil: Damit entfielen in den ersten sechs Monaten 2020 7,5 Prozent des gesamten Umsatzes auf dem Publikumsbuchmarkt auf E-Books. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2019 waren es nur 6,0 Prozent gewesen. 

Kaufintensität steigt deutlich - Zahl der Käufer*innen nur leicht

Der Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die bestehenden E-Book-Käufer*innen mehr Titel kauften:

  • Pro Kopf wanderte im Schnitt fast ein Titel mehr in den Warenkorb als im Vorjahreszeitraum:
  • Die Kaufintensität stieg um 15,0 Prozent von 6,0 auf 6,9 Exemplare pro Kopf.
  • Die Ausgaben pro Kopf nahmen um 17,5 Prozent zu.
  • Die Zahl der E-Book-Käufer*innen stieg indes im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 nur leicht um 0,3 Prozent. Damit erwarben wie im Vorjahr auch in den ersten sechs Monaten 2020 rund 2,7 Millionen Menschen E-Books.

Der Lockdown sorgte für das Wachstum

Ein Vergleich der ersten beiden Quartale 2020 zeigt, dass das Wachstum ausschließlich aus der Zeit nach Beginn der Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stammt:

  • Während der Umsatz im ersten Quartal 2020 um 0,4 Prozent zurückging, legte er von April bis Juni im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 um 38,9 Prozent zu.
  • Die Wochen der Buchhandlungsschließungen (KW 13-16) für sich betrachtet, stieg der Umsatz in dieser Zeit um 43,5 Prozent, der Absatz um 34,8 Prozent. Aber auch nach der Wiedereröffnung der Buchläden blieb das E-Book gefragt: Noch zu Ende des ersten Halbjahres (KW 21-26) verzeichnete das E-Book 42,8 Prozent mehr Umsatz und 41,7 Prozent mehr Absatz als im Vorjahreszeitraum.

Die Hochrechnungen der E-Book-Absätze und -Umsätze stammen aus dem GfK Consumer Panel Media*Scope Buch mit insgesamt 20.000 Personen. Sie sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab zehn Jahren, für insgesamt 67,1 Mio. Menschen. Erfasst werden alle Käufe einzelner E-Books ab einem Verkaufspreis von 0,49 Euro.

Alle Zahlen sind abrufbar unter www.boersenverein.de/ebook-markt.