Handelsverband warnt

Bankschließungen kosten den Handel viel Geld

16. Mai 2024
Redaktion Börsenblatt

Mit jeder geschlossenen Bankfiliale fällt eine Stelle für Händlerinnen und Händler weg, die Wechselgeld beschaffen und Bareinnahmen abgeben wollen. Insbesondere kleine Unternehmen stellt das vor Probleme.

Euroscheine schauen aus einer Geldkassette

Die am Montag von der Bundesbank veröffentlichte Bankstellenstatistik verdeutlicht aus Sicht des Handelsverbandes Deutschland (HDE) eine große Herausforderung, vor der insbesondere kleine und mittlere Handelsunternehmen stehen.

„In den vergangenen fünf Jahren wurden 30 Prozent der Bankfilialen geschlossen. Das ist eine sehr herausfordernde Entwicklung für den Handel, der für Wechselgeld und Einzahlungen auf eine Anlaufstelle vor Ort angewiesen ist“, so Ulrich Binnebößel, HDE-Abteilungsleiter Zahlungsverkehr. Händlerinnen und Händler müssten daher inzwischen weitere Wege zur nächsten Bankfiliale in Kauf nehmen oder gar einen Wertdienstleister beauftragen. Gerade in ländlichen Gebieten entstehe dadurch ein erheblicher Kostenaufwand. „Setzt sich der Abwärtstrend bei der Zahl der Bankfilialen weiter fort, muss die Bargeldlogistik in der Fläche auf anderem Weg sicher und effizient aufrechterhalten werden“, so Binnebößel weiter. Es gelte, die Versorgung von Wechselgeld und die Entsorgung der Bargeldeinnahmen auch im mittelständischen Handel weiterhin sicherzustellen.

Umso wichtiger ist es laut HDE, mögliche Effizienzpotenziale innerhalb des kürzlich durch die Bundesbank einberufenen nationalen Bargeldforums zu heben. Hierbei dürfe die Rolle der Banken als wichtiger Akteur innerhalb der Bargeldversorgung nicht vergessen werden, gerade im Hinblick auf ihre Händlerkunden.