New Adult

Alte Rollenbilder bei Romance?

19. September 2024
Ralf Schweikart

New Adult gilt aktuell als Rettungsanker für die Branche. Der Boom sorgt für Umsatz und bringt nicht nur junge Menschen zum Lesen. Aber welche Rollenbilder und Stereotype werden in den Büchern eigentlich vermittelt?

Nach langer Durststrecke gibt es wenigstens an einem Regalplatz wieder Grund für ein anhaltendes Freudenfeuerwerk: am Regal mit Young- und New-Adult-Titeln. Bücher, über die sich viele Menschen (vorrangig jung und weiblich) auf sozialen Netzwerken austauschen. Bücher, die sich mit besonderer Ausstattung in Szene setzen lassen. Bücher und Autor:innen, die sich einen Platz im Alltag der Leser:innen erobern. Bücher, die zum Teil ein befremdliches Bild von Liebe, Sexualität und Abhängigkeit zeichnen – ­zwischen Frauen und Männern, aber auch in queeren Beziehungen. Anders gesagt: Ist New Adult ein literarischer Heilsbringer oder trifft hier Hedwig Courths-Mahler auf Rosamunde Pilcher, nur mit jüngeren ­Protagonist:innen und mehr Sex? 

Die Nachfrage nach entsprechenden Titeln ist offensichtlich. Deshalb widmet die Frankfurter Buchmesse dem Thema im Oktober in Halle 1.2 eine eigene Ebene als Raum für die Community und Treffpunkt für Leser:innen und Autor:innen. Denn wie Gerhard Lauer, Mainzer Professor für Buchwissenschaft, in einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur so treffend erkannt hat: »Diejenigen, die lesen, die lesen wie bekloppt.« Dementsprechend groß ist das Interesse an immer neuen Büchern, die einerseits die Erwartungen an eine emotionale Achterbahnfahrt konfliktbeladener Liebesgeschichten erfüllen, aber andererseits immer ein wenig neuartig sein sollen. 

Diejenigen, die lesen, die lesen wie bekloppt.

Prof. Gerhard Lauer, Universität Mainz

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