Anfänge, die: Im August 1983 tankte Deutschland erstmals bleifrei und die von Helmut Kohl postulierte »geistig-moralische Wende« ließ grüßen. Wer damals ein Buch mit dem sperrigen Titel »Krise und Kritik. Zur Aktualität der Marxschen Theorie« veröffentlichte (und dafür eigens einen Verlag gründete!) schielte nicht nach dem Zeitgeist. Für die Philosophiestudenten Dietrich zu Klampen, Rolf Johannes und Gerhard Schweppenhäuser war Lüneburg Anfang der 80er eine Insel der Seligen: Man las noch ganze Bücher, um danach leidenschaftlich zu diskutieren. Professoren wie Christoph Türcke oder Schweppenhäusers Vater Hermann, der noch bei Horkheimer und Adorno promoviert hatte, machten die Pädagogische Hochschule in der niedersächsischen Provinz zu einer kleinen Hochburg der Kritischen Theorie. »Uns ging es, so pathetisch das heute klingen mag, um Aufklärung. Wir wollten, was wir gelernt hatten, in die Welt tragen«, sagt Dietrich zu Klampen. Die Gründerzeit folgt ihren eigenen Regeln: Heute geht es um Zielgruppenanalyse statt revolutionäre Sendung. Ein Businessplan war für zu Klampen und seine Freunde das Letzte, an das zu denken war, wenn die Beiträge einer Ringvorlesung in schauerlichem Blocksatz zwischen Buchdeckel gebracht wurden. Vgl. auch Computer.