Die Sonntagsfrage

Nachfolge in Radeberg gesucht. Was macht Ihren Laden attraktiv, Frau Träber?

3. Dezember 2023
Redaktion Börsenblatt

Zum Jahreswechsel schließt Heike Träber ihre 50 Quadratmeter große Buchhandlung in der Hauptstraße von Radeberg im sächsischen Landkreis Bautzen. Wie ist die wirtschaftliche Lage der Buchhandlung Radeberg? Gibt es schon Interessent:innen und welche Pluspunkte von Laden und Stadt könnten Kaufwillige überzeugen? Antworten von Heike Träber.

Buchhandlung Radeberg

Buchhandlung Radeberg

Radeberg ist etwa 15 Kilometer von Dresden entfernt, mit Ortsteilen zählt die Kreisstadt rund 19.200 Einwohner. Bekannt ist Radeberg für seine Exportbierbrauerei, aber auch für das Schloss Klippenstein. Meine Buchhandlung liegt in bester Lage in der Hauptstraße, in unmittelbarer Nachbarschaft gibt es ein Gymnasium und eine Grundschule.

 

Eine kleine Buchhandlung war schon immer mein Traum

Ziemlich exakt vor 9 Jahren habe ich die 50 Quadratmeter große Buchhandlung übernommen, um sie für die Stadt Radeberg zu erhalten – und auch, weil es schon immer mein Traum war, eine kleine Buchhandlung zu führen. Ich habe es nicht bereut: In den vergangenen Jahren habe ich mir eine treue, feste Stammkundschaft aufgebaut, die mein Angebot und meinen Service schätzt. Die Reaktionen auf die angekündigte Schließung sind durchweg bedauernd und wertschätzend, alle sind traurig und hoffen auf eine Nachfolgelösung.

Ich führe ein allgemeines Sortiment mit Schwerpunkt Kinderbuch. In einer Kleinstadt ist alles gefragt, vom Kochbuch bis zum Reiseführer. Entscheidend ist die Auswahl, die Zusammenstellung des Sortiments. Das Mietverhältnis hier im Haus ist sehr gut, die Miete im Vergleich unverändert günstig.

Stabiler Umsatz

Der Umsatz ist stabil, ich bin auch gut durch die Corona-Jahre gekommen und konnte das Online-Geschäft in Partnerschaft mit der Verbundgruppe eBuch auf- und ausbauen. Aus persönlichen Gründen habe ich mich aber schweren Herzens entscheiden müssen, die Buchhandlung abzugeben. Wären die Umstände andere, würde ich die Buchhandlung behalten. Verkaufen möchte ich nur den Warenbestand, ca. 15.000 Euro, die Einrichtung könnte kostenfrei übernommen werden.

Mit einer Interessentin aus meinem Kundenstamm bin ich im Gespräch, ansonsten sind die Reaktionen – ich hatte eine Anzeige in der Heimatzeitung „Die Radeberger“ geschaltet - noch verhalten. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Buchhandlung einen neuen Inhaber, eine neue Inhaberin, finden würde. Selbstverständlich würde ich auch an Filialisten, wie z.B. Thalia, verkaufen, aber für die sind wir vermutlich zu klein.