75. Frankfurter Buchmesse

Zurück in die Zukunft

28. September 2023
Michael Roesler-Graichen

Die 75. Frankfurter Buchmesse spannt einen weiten Bogen von der Meinungsfreiheit bis zur KI-Revolution. Im ersten Jahr nach der Pandemie gibt es viele neue Ideen, Themen, Formate. 
 

In diesem Jahr Ort für politische Diskussionen: der Frankfurt Pavilion auf der Agora.

Dass die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr ihr 75-jähriges ­Jubiläum feiern kann, erschien vor drei Jahren, in der ersten Phase der Corona-Pandemie, keineswegs selbstverständlich. Die Sorge, dass die weltgrößte Buchmesse in die Knie gehen könnte, war nicht vollkommen unberechtigt. 

Zurück zur Normalität
Substanzielle Zuschüsse und Restrukturierungsmaßnahmen konnten das Event retten. Und nach der kaum noch beschränkten Präsenzmesse des Vorjahrs kann die Buchmesse eine weitere Rückkehr in die Normalität verzeichnen: In allen drei maßgeblichen Kategorien – Fläche, Ausstellerzahlen, Ticketverkäufe im Stichtagsvergleich – liegt die Buchmesse über Vorjahr, zum Teil sogar deutlich. Die Ausstellungsfläche, so Juer­gen Boos bei der Vorschaupressekonferenz am 20. September, liegt zehn Prozent über dem Vorjahreslevel, die im Agentenzentrum gebuchte Fläche sogar um 20 Prozent. 

Ob damit der Anschluss an die Vor-Corona-Messe 2019 wieder gelingt, bleibt abzuwarten – nicht wenige Aussteller haben die Pandemie dazu genutzt, ihr Engagement auf der Frankfurter Buchmesse zu überdenken. 
Jenseits von Kosten- und Marketing­erwägungen tut es gut, an die großartige Geschichte dieses globalen Treffens zu erinnern. Dass die erste Buchmesse nach dem Krieg 1949 in der Paulskirche stattfand, der Wiege des deutschen Parlamentarismus, war ein bewusstes Zeichen für Freiheit und Demokratie, für Presse- und Publikationsfreiheit. 

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