Schreibduett mit Fußmassage
Constanze Kleis hat eine beste Freundin, die zugleich die Co-Autorin ihrer Bücher ist: Susanne Fröhlich. Aber gemeinsam schreiben – wie geht das eigentlich?
Constanze Kleis hat eine beste Freundin, die zugleich die Co-Autorin ihrer Bücher ist: Susanne Fröhlich. Aber gemeinsam schreiben – wie geht das eigentlich?
Wenn Susanne Fröhlich und ich Lesungen haben, kommt sie so zuverlässig wie der tägliche Sonnenaufgang: die Frage aus dem Publikum, wie man das eigentlich macht – zu zweit ein Buch zu schreiben. »Ganz einfach!«, sagt Susanne dann: »Constanze tippt und ich massiere ihr die Füße!« Das stimmt natürlich nicht: In Wahrheit massiere ich Susanne die Füße und sie tippt.
So weit das Gerücht, das wir gern in die Welt setzen. Tatsächlich schreiben wir so gern immer wieder zusammen ein Buch, weil wir beste Freundinnen sind, die gleiche Art von Humor teilen und die Haltung. Das gilt vielleicht nicht bei der Frage, wie viel Sport man zum Überleben braucht. Aber zwingend bei den wichtigen Überzeugungen – wie etwa der, dass eine Frau immer auch Feministin sein sollte. Respekt hilft auch. In meinem Fall gilt sie der weltbesten Textkompetenz an meiner Seite. Man könnte auch sagen: Meine Co-Autorin und ich leben in einer Art geistiger Wohngemeinschaft. Mit allem, was dazugehört. Auch, dass die eine nicht mal dann die Nerven verliert, wenn noch ganz kurz vor Manuskriptabgabe zwei Kapitel fehlen. Während die andere sich dabei fühlt, als hätte der Pilot auf der Langstrecke soeben gesagt: »Ich glaube, wir haben gerade ein Triebwerk verloren!« Die eine sorgt eben dafür, dass es aufregend bleibt. Die andere dafür, dass wir fertig werden. Und nicht zu vergessen: Geteilte Arbeit ist halbe Arbeit. Aber klar: auch halbes Honorar.
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