Verlagsbuchhandlung

Gleich zwei große Preise eingeheimst: Der Buchfink in Trier

17. Oktober 2024
von Sabine Cronau

Die Verlagsbuchhandlung Buchfink in Trier ist jung – und hat etwas geschafft, was in der Branche einmalig sein dürfte: Sie ist als Doppelpreisträger auf der Frankfurter Buchmesse.

Susanne Philippi, Florian Schwarz: 2019 haben die beiden den Buchfink Verlag gegründet, 2021 folgte die Buchhandlung

Der Buchfink gehört zu den häufigsten Brutvögeln Mitteleuropas – der Buchfink, um den es hier geht, ist jedoch einzigartig: Wem gelingt es schon, in ein und demselben Jahr nicht nur den Deutschen Buchhandlungspreis, sondern auch noch den Deutschen Verlagspreis abzuräumen? Den beiden Jurys dürfte dieser Doppelwumms wohl nicht bewusst gewesen sein – doch das Preisgeld von mindestens 25.000 Euro ist beim Gründerduo der Trierer Verlagsbuchhandlung Buchfink bestens aufgehoben. 

Wie der Nestbau begann

Am Anfang war das Wort – und eine Bürogemeinschaft. Susanne Philippi arbeitete dort als freie Lektorin, Florian Schwarz als Werbetexter. Die Liebe zu Büchern verband die beiden sofort: »2019 haben wir dann – zugegebenermaßen etwas blau­äugig – gesagt: Das können wir auch selbst, und den Verlag gegründet«, erzählt Susanne Philippi. Neben zart illustrierten Bilderbüchern wie »Maus und Meise« von Maike Kilian gibt es beim Buchfink auch Jugendbücher aus dem Fantasy-Genre: Die »Erkental«-Serie von A. K. Bender gehört zu den hauseigenen Bestsellern, gerade ist Band 4 erschienen (ab zehn Jahren). Passend dazu: ­Hologramm-Sticker und Fanbeutel. 

Von Anfang an wollten die beiden Buchfinken neben dem Verlag auch einen Laden eröffnen, um ihr Programm nicht nur auf Social Media, sondern ebenso in der Stadt sichtbar zu machen. Via Crowdfunding sammelten sie 15.000 Euro Startkapital für eine Kinderbuchhandlung – und im Herbst 2021 konnte Der kleine Buchfink in seinem Nest in der Neustraße 70 landen (E-Mail: piep@derkleinebuchfink.de). Kurz darauf musste der übrige Einzelhandel pandemiebedingt schließen: »Das war erst einmal ein Schock – auch weil wir die geplanten Veranstaltungen nicht machen konnten«, erinnert sich Florian Schwarz. 

Inzwischen ist die Corona-Krise ­Geschichte, die Indie-­Buchhandlung dagegen wächst und gedeiht. Im Sortiment hat Der kleine Buchfink neben dem eigenen Verlagsprogramm auch sorgsam kuratierte Kinderbücher aus anderen Häusern. Schöne Non-Books gehören ebenfalls dazu – nur keine Standards wie die »Tonies«, denn »die gibt es Trier bei der Mayerschen und Thalia ­regalweise«, so Susanne Philippi.

Mit Börsenblatt Plus ins Branchengeschehen eintauchen

Sie wollen diesen Plus-Artikel weiterlesen?
Dafür benötigen Sie ein Benutzerkonto sowie ein Abonnement!

  • Zugriff auf alle Plus-Artikel (Analysen und Kommentare der Redaktion, exklusive Branchenzahlen, Interviews, Hintergrundberichte, Reportagen und Artikel aus dem gedruckten Börsenblatt)
  • Alle E-Paper-Ausgaben seit 2019, die aktuelle bereits am Mittwochabend abrufbar
  • Plus-Newsletter mit Highlights und Empfehlungen aus der Redaktion