Kein persönlicher Austausch mit Partnern und Kunden, stattdessen seit März 2022 pandemiebedingt nur E-Mail, Zoom & Co – ja, das geht und hat die Branche in ihrer Entwicklung auch weitergebracht. Aber der menschliche Kontakt, das direkte Gespräch, die zufälligen Begegnungen, und nicht zuletzt die physische Auseinandersetzung mit dem Medium Buch – das funktioniert eben nur in der realen Welt einer Messe. Dementsprechend positiv war die Stimmung unter den Ausstellern und Messebesuchern, fast schon fröhlich. „So sehr wie dieses Jahr habe ich mich noch nie auf die London Book Fair gefreut“, so Jonathan Atkins, International Director bei Pan Macmillan. Und: „Ich bin erstaunt, wie viel los ist.“ Genau wie die drei weiteren Platzhirsche unter den britischen Publikumsverlagen, Penguin Random House, Hachette Livre und Harper Collins, war Pan Macmillan abgesehen von einzelnen Kollegen dieses Jahr ohne das US-Kontingent vor Ort. Die insgesamt reduzierte amerikanische wie auch asiatische Präsenz war spürbar, die Fair damit zwar weiterhin international, aber europäischer, so der allgemeine Tenor. Für Atkins eine Verschiebung mit Vorteilen: „Ich habe bei Gesprächen beispielsweise mit osteuropäischen Branchenvertretern eine echte Entschlossenheit gespürt zu zeigen, dass diese Märkte Businesspotenzial haben. Mehr Raum auf der Messe für weniger entwickelte Märkte ist daher positiv, denn bei dieser Art von Event geht es neben der Beziehungspflege mit etablierten Partnern auch um Neugeschäft.“ Sein Fazit: Die London Book Fair ist weiterhin ein wichtiger Termin im Jahreskalender.