Dichtung macht Wahrheit
Lyrik? Läuft doch! So viele hochkarätige Lyriklesungen wie in den vier Buchmesse-Tagen gab es selten. Eine davon ist die „Lyrikbuchhandlung“ – Veranstaltungsformat und Verkaufstresen ein einem.
Lyrik? Läuft doch! So viele hochkarätige Lyriklesungen wie in den vier Buchmesse-Tagen gab es selten. Eine davon ist die „Lyrikbuchhandlung“ – Veranstaltungsformat und Verkaufstresen ein einem.
Krise? Welche Krise? „Gibt es eine Lyrikkrise?“ fragte der DLF-Büchermarkt in seiner Freitagssendung von der Buchmesse, ausgehend von einem Facebook-Post der Kookbooks-Verlegerin Daniela Seel, der vor kurzem innerhalb weniger Stunden hunderte Reaktionen aus der Szene ausgelöst hatte. Nimmt man die Veranstaltungsdichte der Buchmesse, muss man die rhetorische Frage rundweg verneinen. So viele hochkarätige Lyriklesungen wie in den vier Buchmesse-Tagen gibt es selten: Da ist etwa die hochkarätig besetzte Lyriknacht „Teil der Bewegung“ in der HGB, da sind Lyrik-Lesungen mit so zauberhaften Titel wie „Container Love“ oder „Hey guten Morgen, Höllengewächs-Glückspfennig“ im „Noch besser Leben“ in Schleußig. Und da ist an drei Messeabenden die temporäre „Lyrikbuchhandlung“ in der Galerie KUB – nach Ausflügen ins Digitale endlich wieder „zum Bücheranfassen und Menschen umarmen“, wie Ulrike Feibig, eine der Organisatorinnen vom Hochroth-Kollektiv, sagt. Die „Lyrikbuchhandlung“ – Veranstaltungsformat und tatsächlich längster Verkaufstresen in einem – versteht sich als Präsentations- und Vernetzungsplattform für Verleger und Autoren zeitgenössischer Gedichte. Seit 2019 sind auch die „Lyrik-Empfehlungen“ zu Gast – am Messefreitag konnte man mit Sam Zamrick (Hanser Berlin), Jörg Piringer (Ritter) sowie Don Mee Choi & Uljana Wolf (Spector Books) den Autoren von drei der insgesamt 20 empfohlenen Bücher begegnen.